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So wurde MH17 abgeschossen

Die niederländischen Ermittler schlussfolgern, dass eine BUK-Rakete, die aus einem von Separatisten gehaltenen Gebiet abgefeuert wurde, zum Tod der 298 Passagiere führte.
Bild: imago/Xinhua

Die niederländische Untersuchungsbehörde Dutch Safety Board hat heute bestätigt, was viele schon zu wissen glaubten: Das Passagierflugzeug der Malaysian Airlines mit der Flugnummer MH17 wurde im Juli 2014 über dem von russischen Rebellen gehaltenen Gebiet in der Ostukraine von einer BUK-Rakete abgeschossen.

Dies ist das Ergebnis einer unabhängigen Untersuchung, im Zuge derer auch das Cockpit und der vordere Teil der Business Class wiederhergestellt wurden.

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Auf der Gilze-Rijen-Airbase in den Niederlanden, wo auch das Modell der Rekonstruktion steht, bekamen Journalisten zudem eine Animation zu sehen, die demonstriert, wie genau die Rakete einen Meter von der linken Oberseite des Cockpits explodierte, dort einschlug und die Umhüllung aufriss.

MH17 sei in einer Höhe von 10.000 Meter über der Ostukraine von einem Kriegsflugkörper des Typs 9N314M getroffen worden, sagte Tjibbe Joustra, der Vorsitzende des Dutch Safety Boards. Dieser Flugkörper sei an eine Rakete des Typs BUK befestigt worden sein, den Russland baute.

Der Flugkörper explodierte in unmittelbarer Nähe zum Cockpitfenster und verteilte Schrapnelle über den Flugzeugrumpf, die sich später auch in den Körpern der toten Passagiere wiederfanden. Zudem wurden Lackreste in den Trümmern gefunden, die mit denen aus dem russischen BUK-Flugkörper übereinstimmen, der ebenfalls an der Absturzstelle gefunden wurde.

Auch die völlg zerstörten Cockpitsitze wurden auf der Airbase Gilze-Rijen aus Originalteilen rekonstruiert. Bild: imago/Xinhua

Allein durch den Einschlag und den plötzlichen Druckverlust in der Kabine seien die Piloten sofort getötet worden. Das Cockpit und der Boden der Businessklasse seien vom Rest des Flugzeugs umgehend weggebrochen, während der Rest des Rumpfs noch fünf Meilen in Richtung Osten weiterflog, bevor auch der übrige Teil ungefähr neunzig Sekunden nach dem Vorderteil der Boeing auf dem Boden aufschlug.

Moskau hatte in der Vorbereitung des Berichts als einziges von sieben beteiligten Ländern die zentralen Punkte der Untersuchungen angezweifelt und verkündet, es sei „unmöglich, festzustellen, welche Art Flugkörper oder Rakete verwendet wurde".

Genau diesen Anspruch hatte aber der Abschlussbericht. Durch vier unterschiedliche Audioaufnahmequellen innerhalb des Flugzeugs sei der Moment des Einschlags bis auf die Millisekunde bestimmt worden. Aus diesen Aufnahmen ließ sich die Flugrichtung eindeutig bestimmen, so die Ermittler.

Der vollständige Absturzbericht des niederländischen Untersuchungsausschusses kann hier heruntergeladen werden.