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Dieser Roboter hat bei Stein-Schere-Papier eine Gewinnquote von 100%

Japanische Wissenschaftler demonstrieren die Macht der Mensch-Maschine-Kooperationssysteme anhand des Allerweltspiels Schnick-Schnack-Schnuck.

Roboter Janken muss den Eintritt der technologischen Singularität nicht mehr abwarten, denn er ist bereits jetzt besser als jeder Mensch—zumindest wenn es um das allseits beliebte Spiel Stein-Schere-Papier geht.

Wie sein menschlicher Kontrahent zählt Janken dabei bis drei (Schnick-Schnack-Schnuck)—seine robotische Hand bewegt sich im Takt—und scannt währenddessen ununterbrochen per Highspeed-Motion-Tracking die Bewegungen der humanen Hand, die ihn besiegen möchte.

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Dank eines automatischen Schwenkneigekopfes, dem 1ms Auto PanTilt, der eigentlich für Super Slow Motion und Close Up Aufnahmen bei Sportveranstaltungen entwickelt wurde, kann Janken innerhalb einer Millisekunde auf die menschlichen Hand reagieren.

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Die Technologie des Kamerasystems kontrolliert dabei den Neigungswinkel mittels zweier galvanometrischer Spiegel so, dass das abgebildete Objekt permanent zentriert ist und auch schnelle Bewegungen automatisch scharf abgebildet werden. Das verringert die Reaktionszeit des Roboters, der sich aktuell in seiner dritten Version befindet, erheblich. In seiner ursprünglichen Version hatte Janken noch 20 Millisekunden gebraucht, um mit Stein, Schere oder Papier zu antworten.

Doch Janken, der im Ishikawa Watanabe Laboratory der Universität von Tokio entwickelt wurde, wäre nicht der geniale Schnick-Schnack-Schnuck-Spieler, der er ist, verfügte er nicht ebenfalls über das dynamische Projection-Mapping-System Lumipen 2.

Lumipen 2, welches vom selben Labor entwickelt wurde, ist in der Lage, Bilder auf ein sich bewegendes Objekt zu projizieren. Durch einen retroreflektiven Hintergrund lässt es das entsprechende Objekt dunkler erscheinen, wodurch das Motion-Tracking-System effizienter arbeiten kann. Im Falle von Janken verbessert es vor allem die Synchronisation zwischen robotischer und humaner Hand.

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Janken fällt übrigens in die Kategorie der „Mensch-Maschine-Kooperationssysteme". Diese werden einerseits entwickelt, um Roboter in Zukunft Tätigkeiten ausführen zu lassen, die menschliche Eigenschaften erfordern—und das in geringerer Zeit, sprich produktiver. Andererseits sollen die Systeme aber auch den Menschen technologisch erweitern, wie es derzeit zum Beispiel schon mit dem Bau von Exoskeletten geschieht, die es Querschnittsgelähmten ermöglichen, wieder zu laufen.

Ob ein alles gewinnender Schnick-Schnack-Schnuck-Roboter nun allerdings die beste Promotion für derartige Technologien ist, oder beleidigte Menschen sich eher wieder unter ihresgleichen mit Stein, Schere, Papier duellieren, sei dahingestellt.