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Das heilige Ritual, mit dem Apachen-Mädchen zu Frauen werden

Wenn Apachen-Mädchen die anstrengende Sunrise Ceremony durchlaufen haben, gelten sie als erwachsen. Wir haben eine direkte Nachfahrin des berühmten Kriegshäuptlings Geronimo dabei begleitet.

Wie ihr Name schon verrät, ist Julene Geronimo eine direkte Nachfahrin des berühmten Apachen-Kriegshäuptlings Geronimo. Deswegen legt sie auch viel Wert darauf, die Traditionen ihres Stammes zu bewahren und an die kommenden Generationen weiterzugeben. Dazu gehört auch die sogenannte Sunrise Ceremony, die man feiert, wenn ein Apachen-Mädchen in die Pubertät kommt und zur Frau wird. Broadly durfte Julene bei ihrer Sunrise Ceremony begleiten.

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Das Reservat von Julenes Stamm befindet sich im US-Bundesstaat New Mexico. Dort führt uns die junge Apachin durch die vier Tage der anstrengenden Initiation, bis sie am Ende ihren Apachen-Namen bekommt: Tseenaagai’bi Zhaa (was übersetzt so viel wie "Tochter von Weißschwanz" bedeutet). Während dieses Zeitraums ist sowohl für Julene als auch für die anderen Mitglieder des Stamms harte Arbeit angesagt. Zusammen bauen sie ein Tipi, entzünden große Feuer und kochen.

Jeder Abend endet mit einem Tanz, der in der letzten Nacht bis in die frühen Morgenstunden andauert. "Die Zeremonie verschafft mir als junge Frau viel Respekt", sagt Julene. "Und ich bin stolz darauf, meinen Stamm zu vertreten." Wie Julenes Großvater Joseph Geronimo erzählt, nehmen wieder mehr Apachen an Sunrise-Zeremonien teil. Zwischen 1883 bis 1978 durften solche indigenen Rituale und Feiern in den USA nicht durchgeführt werden. Dann erlies die US-Regierung endlich den American Indian Religious Freedom Act. Viele Apachen halten die Zeremonie heute deswegen für wichtiger denn je. So hat Julenes Mutter laut eigener Aussage auch mehr als drei Jahre Zeit und über 10.000 Dollar in die Vorbereitung für die Sunrise Ceremony ihrer Tochter gesteckt. Und sie bereut es kein bisschen.

Der ganze Stamm profitiert von dem Ritual – auch wenn Julene dabei im Mittelpunkt steht. "Wir müssen jeden Tag neue Herausforderungen meistern", sagt ihr Großvater. "Wenn wir bei der Initiation meiner Enkelin zusammen singen und beten, gibt uns das auch neue Kraft und Zuversicht."

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