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Diese VR-Brille tötet Spieler, wenn sie verlieren

Gebaut hat sie der Erfinder des Oculus Rift – und er plant noch weitere Features für das Killer-Headset.
Eine schwarze VR-Brille und ein schwarzes Schwert auf einem schwarzen Tisch, Palmer Luckey der Erfinder von Oculus Rift hat ein VR-Headset gebaut, das den Spieler umbringt, wenn er verliert.
Palmer Luckey

Das Killer-Headset sieht aus wie eine normale VR-Brille, wären da nicht die drei Sprengladungen über dem Bildschirm. Sie sind direkt auf das Vorderhirn der Trägerin oder des Trägers gerichtet. Einmal gezündet, wäre davon nicht mehr viel übrig.

Gebaut hat dieses dystopische Gerät niemand Geringeres als der Vater der modernen Virtual-Reality-Technologie, Palmer Luckey. 2012 hatte er mit nicht mal 20 Jahren Oculus VR gegründet und 2014 für zwei Milliarden US-Dollar an Facebook verkauft. 2017 verließ er das Unternehmen und gründete zusammen mit ehemaligen Palantir-Mitarbeitern den Rüstungskonzern Anduril Industries. Seine neue Erfindung bezeichnet er als Hommage an den Anime Sword Art Online.

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"Mich hat schon immer die Vorstellung fasziniert, sein echtes Leben mit einem virtuellen Avatar zu verbinden. [... ] Du zwingst Leute, grundsätzlich darüber nachzudenken, wie sie in der virtuellen Welt und mit den Spielern darin interagieren", schreibt Luckey in einem Blog-Eintrag über das Projekt. "Gute Grafik lässt ein Spiel vielleicht echter aussehen, aber nur wenn ernsthafte Konsequenzen drohen, kann sich das Spiel für dich und alle anderen darin wirklich realistisch anfühlen."

Laut Luckey hat Sword Art Online das Interesse von Menschen an Virtual Reality geweckt, vor allem in Japan. In der Story ziehen sich Spieler ein NerveGear genanntes VR-Headset über und wählen sich in ein neues Spiel mit dem Namen Sword Art Online ein. Dort stellen sie fest, dass ein verrückter Wissenschaftler sie in der virtuellen Welt gefangen hält. Um wieder rauszukommen, müssen sich die Spieler durch 100 Ebenen kämpfen. Sterben sie im Spiel, sterben sie auch im echten Leben. Luckey veröffentlichte seinen Post über das Killer-Headset am 6. November. Das ist das Datum, an dem das Spiel Sword Art Online in dem gleichnamigen Anime online geht.

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"Die gute Nachricht ist, dass wir schon den halben Weg zum echten NerveGear geschafft haben. Die schlechte Nachricht ist, dass ich bislang erst den Teil hinbekommen habe, der einen umbringt", schreibt Luckey. In dem Anime tötet das NerveGear die Spieler mithilfe eines Mikrowellensenders. "Ich bin ziemlich schlau, aber ich habe das einfach nicht hinbekommen – jedenfalls nicht, ohne das Headset an riesige Geräte anzuschließen."

Weil ein perfekter Nachbau nicht möglich war, entschied sich Luckey für Sprengladungen, die er an einen Schmalband-Fotosensor anschloss. Der Sensor erkennt, wenn der Bildschirm des Headsets sich rot färbt und in einer bestimmten Frequenz flackert. "Beim passenden Game-Over-Bildschirm gehen die Ladungen los und zerstören sofort das Gehirn des Nutzers", schreibt Luckey.

Luckey sagt, er habe für sein Headset drei Ladungen genommen, die er normalerweise für ein "anderes Projekt" verwende. Welches Projekt, sagte er nicht. Sein auf Rüstungstechnologie spezialisiertes Unternehmen Anduril hat in der jüngeren Vergangenheit große Verträge mit der US-Regierung abgeschlossen und entwickelt Unterwasserdrohnen, Kamikaze-Drohnen und Drohnen-Abwehr-Geräte für Spezialeinheiten der US-Armee.

Das Projekt ist für Luckey damit aber noch nicht fertig. "Ich habe Pläne für einen Anti-Manipulationsmechanismus, der es wie beim NerveGear unmöglich machen wird, das Headset zu entfernen oder zu zerstören", schreibt er. "Allerdings gibt es noch einen Haufen von Fehlern, die den User zum falschen Zeitpunkt töten könnten. Deswegen hatte ich noch nicht die Eier, es selbst zu benutzen."

Der Multimillionär schließt allerdings nicht aus, dass so ein Gerät jemals zum Einsatz kommt. “In seinem aktuellen Zustand ist es nicht mehr als ein Stück Büro-Deko, eine Erinnerung an die Pfade der Spieleentwicklung, die wir noch nicht erkundet haben”, schreibt er über sein Killer-Headset. "Es ist auch, soweit ich weiß, das erste nicht-fiktionale Beispiel eines VR-Geräts, das seinen Nutzer wirklich töten kann. Es wird nicht das letzte sein."

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