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Hangover–News – 24. September 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Hans-Georg Maaßen wird doch nicht befördert, in der Schweiz trifft ein "Burka-Verbot" vor allem Fußballfans und das Paper einer Studentin geht viral, weil sie darin ihren Professor beleidigt.
Screenshot von Twitter | @MickyBeisenherz

Sind inzwischen alle aus dem Urlaub zurück? Hoffentlich nicht über den Flughafen Manchester. Von dort stammt eines der viralsten Videos der letzten Tage:

Mit ähnlich viel Feingefühl agierte die Bundesregierung in den vergangenen Wochen: Die Parteivorsitzenden machten am Sonntagabend noch mal Überstunden wegen der Personalie Hans-Georg Maaßen – und haben sich nun endlich geeinigt. Außerdem in den Hangover News: Ein Schweizer "Burkaverbot" trifft vor allem Fußballfans, in Berlin demonstrieren Tausende gegen Abtreibungen. Ein Kandidat für das US-Repräsentantenhaus hat einen sehr überraschenden – und sehr harten – Wahlwerbespot veröffentlicht und eine Studentin erlangt Berühmtheit, weil sie beim Verfassen einer Hausarbeit besser hätte aufpassen sollen.

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Maaßen wird "Sonderberater" – was heißt das eigentlich?

Das wochenlange Gezerre um Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen scheint endlich ein Ende zu haben. Horst Seehofer hat gestern so überstürzt eine Pressekonferenz abgehalten, dass einige Fernsehteams noch nicht einmal genug Zeit hatten, ihr Equipment aufzubauen. Dabei sagte der CSU-Innenminister, dass Maaßen nun doch nicht Staatssekretär mit rund 2.500 Euro Gehaltsplus werde – es bleibt bei rund 11.500 Euro monatlich brutto für ihn. Stattdessen wird er "Sonderberater" im Innenministerium und ist im Rang eines Abteilungsleiters zuständig für "europäische und internationale Aufgaben". Damit ist er künftig derjenige, der mit afrikanischen und europäischen Ländern Rücknahmeabkommen zu ausreisepflichtigen Ausländern aushandelt. Zur Erinnerung: Maaßen war nach den rechten Ausschreitungen von Chemnitz kritisiert worden, weil er die Echtheit eines Videos angezweifelt hatte, das zeigte, wie Neonazis anderen Menschen hinterherjagten.

Schweizer Kanton St. Gallen stimmt für Verhüllungsverbot

Ein Mann versteckt sein Gesicht hinter einer Maske mit der Schweizer Flagge drauf

Verhüllter Schweizer Fußball-Fan || Foto: imago | Ulmer

Nach dem Tessin wird St. Gallen der zweite Schweizer Kanton mit "Burkaverbot". Gestern haben bei einer Abstimmung rund zwei Drittel der Wähler für ein sogenanntes Gesichtsverhüllungsverbot gestimmt. Im Tessin gilt ein Verhüllungsverbot bereits seit zwei Jahren und die Zahlen dort stellen den Sinn solcher Gesetze ziemlich eindrucksvoll in Frage: Bisher gab es rund 50 Fälle, in denen das Gesetz angewandt wurde – rund 40 davon wegen vermummter Fußballfans, schreibt Zeit Online.

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Aus deutscher Sicht braucht sich auch niemand den Schweizern überlegen fühlen, denn am Samstag hat auch die regierende Landes-CDU in Baden-Württemberg entschieden, dass es dort künftig ein "Burkaverbot" geben solle. Überraschend sei beim Parteitag am Samstag ein entsprechender Antrag der Jungen Union angenommen worden, berichtet der SWR. Da die CDU in Baden-Württemberg mit den Grünen regiert, werden sie sich mit ihrem Vorstoß allerdings kaum durchsetzen.

Rund 5.000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen Abtreibungen

Wer glaubt, dass erbitterte Abtreibungsgegner nur ein Phänomen in den USA sind, irrt: In Berlin sind am Wochenende schon zum 14. Mal Menschen beim "Marsch für das Leben" auf die Straße gegangen. Rund 5.000 sollen es dieses Mal gewesen sein – und sie haben die Unterstützung vieler Gruppen auf ihrer Seite. Volker Kauder, Vorsitzenden der Unions-Fraktion im Bundestag, etwa ließ ein Grußwort auf der Bühne verlesen. Vertreter sowohl der Katholischen als auch der Evangelischen Kirche liefen mit – und einige Mitglieder der "Christen in der AfD". Szenebekannte Rechte waren auch dabei.

Eine Gegendemo kam auf rund 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Dieser Wahlkampfspot hat einen extrem krassen Twist

Paul Gosar ist in den USA ein ziemlich typischer Trump-Fan, der für die Republikaner im Repräsentantenhaus sitzt: Er gehört zur radikalen Tea Party-Bewegung, kommt aus Arizona und hat beim letzten Mal seinen Wahlkreis mit 71,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Politik, die er seitdem gefahren hat, gefällt aber nicht allen: Sein Gegner David Brill von den Demokraten hat deshalb eine Gruppe von Bürgern zusammengetrommelt, die gegen Gosar wettern. Mehr wollen wir mal gar nicht erklären, der Spot nimmt eine ziemlich hervorragende Wende:

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Gosar selbst hat auf Twitter geantwortet und bellt: "Stalin wäre stolz."

Immerhin eine Sache dürfte bei Gosar für gute Stimmung sorgen: Seinem Konkurrenten werden bei den Midterms am 6. November laut ABC News' Fivethirtyeight kaum Chancen eingeräumt, zu gewinnen.

Diese Studentin hätte vor der Abgabe ihrer Hausarbeit noch einmal genauer draufschauen sollen

Zum Abschluss noch eine Lektion für die kommende Woche: Nie mit "lustigen" Platzhaltern zum später-noch-Ersetzen ein Dokument beginnen. Zoey Oxley aus Ohio hat das so gemacht und auf einem Paper für ihre Uni den Namen des Dozenten als "Professor whats his nuts" angegeben – und dann aus Versehen eingereicht.

Doch, siehe da, der Prof fand es nicht so schlimm. Er twitterte sogar amüsiert darüber und hat seinen Anzeigenamen auf der Plattform seitdem geändert.

Und auf Twitter melden sich Leidensgenossen. Stellt sich raus: Oxley ist definitiv nicht allein mit ihrer Erfahrung.

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