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Die "schlimmste Person" des Internets wird jetzt auch von ihrer kompletten Nachbarschaft gehasst

Ein erfolgreicher YouTuber muss aus der Masse herausstechen, krassere Sachen machen als der Rest. Doch tut er das rund um die Uhr, sind Probleme im echten Leben vorprogrammiert.
Screenshot: Jake Paul/ Youtube

Jake Paul hat es in den Sozialen Medien weit gebracht. Der kleine Bruder von YouTubes Prankster Nr. 1, Logan Paul, hat auf YouTube rund acht Millionen Abonnenten, auf Instagram ebenso viele Follower. Man kann ihn getrost als Social-Media-Superstar bezeichnen - und genauso verhält sich Jake auch im echten Leben.

Mit Freunden zusammen wohnt er in einem großen und vermutlich sehr teuren Haus in Los Angeles, in dem sie alle gemeinsam viel Spaß zu haben scheinen – und genau das führt jetzt zu Problemen in der Nachbarschaft. Die Stimmung kocht so sehr, dass sogar schon Fernsehsender über die Nachbarschaftsstreitigkeiten berichtet haben. Eine Anwohnerin sagte dem Fernsehsender KTLA Anfang der Woche: "Es war einmal eine sehr schöne, ruhige Straße und heute (ist es) einfach wie ein Kriegsgebiet."

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Denn was Jake und seinen Homies sehr viel Freude bereitet - nämlich laute Partys, verrückte Pranks und in den Augen vieler Menschen wohl schlicht geistesgestörte Aktionen - finden seine Nachbarn gar nicht so lustig. Was nicht in erster Linie an Pauls spezieller Art von Humor liegt.

Der 20-jährige YouTuber ist spätpubertärer College-Humor in persona. Er nimmt die Grundideen von American Pie, Scary Movie und Jackass, kombiniert sie und verpackt das Ganze in mehr oder weniger unterhaltsame Videos. Früher auf der Kurzclip-Plattform Vine, heute vor allem auf YouTube. Zwischenzeitlich war Paul sogar als Schauspieler in Disneys TV-Serie "Bizaardvark" zu sehen, die in Deutschland unter dem Namen "Komm, wir machen Videos" im Fernsehen läuft. Nebenbei lässt er seine Fans durch Vlogs mit reißerischen Titeln an seinem Leben teilhaben. Die Website Concourse bezeichnet ihn wegen all dem Content und seiner Belästigung der Nachbarschaft dann diese Woche auch in einem viel geteilten Artikel kurzerhand als "schlimmste Person auf Erden."

Auch aus seiner privaten Adresse scheint der aufgedrehte Videomacher keinen Hehl zu machen. Reihenweise belagern Fans konstant das Haus ihres Idols - während ihre Eltern in der Straße parken und darauf warten, den internetsüchtigen Nachwuchs wieder nach Hause zu kutschieren. Auch in dem Bericht des Fernsehsenders KTLA ist zu sehen, wie eine Gruppe aus jungen und extrem aufgedrehten Fans vor Pauls Haus steht. Doch das ist nicht mal die alleinige Sorge von Jakes Nachbarn.

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Jake Paul, der mit 16 anfing, auf Vine Kurzclips hochzuladen, scheint augenscheinlich rund um die Uhr das zu leben, was er auch in seinen Videos darstellt: Hyperaktiv, überdreht und bisweilen rücksichtsloser hat er zum Beispiel in seinem Garten Möbel in einem leeren Pool angezündet, was ein riesiges Feuer zur Folge hatte, das die komplette Wohngegend zuräucherte. Auch gibt es Aufnahmen von ihm, in der er auf einem Motorrad sitzend aus seiner Einfahrt gefahren kommt und schreit: "Meine Nachbarn hassen mich, aber ich werde es verdammt nochmal trotzdem senden." Auf der Straße angekommen macht er dann fröhlich Wheelies.

Jakes Nachbarschaft jedenfalls hat von den ganzen Eskapaden des Social-Media-Stars die Nase voll und ein Treffen mit Vertretern der Stadt geplant, um über das Benehmen des Internetstars zu sprechen. Die Nerven liegen also blank. Anstatt das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen, um etwaige Unstimmigkeiten anzusprechen, macht Paul bisher so weiter wie bisher.

"Ich denke, da ist nichts, was wir für sie tun können"

Als ihn KTLA auf die Probleme der Nachbarn mit seinem Verhalten anspricht, antwortet er in unzusammenhängenden, leicht verwirrt wirkenden Sätzen: "Ehrlich gesagt ja, es ist schrecklich. Es ist eine schlimme Situation. Nein, ich fühle mich natürlich schlecht für sie [die Nachbarn]. Ich denke, da ist nichts, was wir für sie tun können. Die Jake Paulers sind die größte Armee der Welt. Dab." (Wer Dab, eines der wohl nervigsten Internetphänomene nicht kennt, hat das letzte Jahr wohl allein und ohne Internet in Alaska verbracht, trotzdem hier die Erklärung).

Ob Paul wegen der Querelen um seine Person möglicherweise bald umziehen muss, bleibt abzuwarten. Als kleiner Trost für die geplagten Nachbarn sei gesagt: Anscheinend gibt es selbst im Internet Menschen, die so ihre Probleme mit dem 20-Jährigen haben. Pauls Song "It's Everyday Bro" ist das YouTube-Video mit der neuntschlechtesten Bewertung aller Zeiten. Jakes Bruder Logan hat sich derweil die Diskussionen über sein Geschwisterchen zunutze gemacht - und ein Video zu der Berichterstattung über den Nachbarschaftsstreit veröffentlicht.