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Lehrer schaltet Schüler-Smartphones per Störsender aus und wird suspendiert

Als ehemaliger Wrestler ist Dean L. nicht zimperlich, wenn es darum geht die Konzentration seiner Schüler auf die akademischen Inhalte zu richten.
Highschool-Lehrer Dean L. (Foto: Screenshot WTSP-TV)

Wenn die Schüler mir nicht mehr zuhören und stattdessen ihre volle Aufmerksamkeit dem Smartphone widmen, dann drehe ich ihnen halt einfach den Saft ab, dachte sich Highschool-Lehrer Dean L. aus Florida.

Der ehemalige Wrestler, der jetzt Naturwissenschaften unterrichtet, fackelte nicht lange und bestellte auf Amazon einen Störsender. Nach dem Studieren mehrerer YouTube-Tutorials wusste er dann auch schnell, wie man das Teil zu seinen Zwecken einsetzt und platzierte ihn in seinem Klassenzimmer. Eingestellter Radius: Zehn Meter. In der Klasse von Dean L. gab es fortan keinen Empfang mehr.

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Drei Tage ging die Sache gut. Dann benachrichtigte der Mobilfunkanbieter die Schule.

Drei Tage lang ging die Sache gut, dann bemerkte der Mobilfunkanbieter Verizon die Signalstörung des Funkturms auf dem Schulgelände und benachrichtigte die Schule. Deren Direktor wendete sich an die Schulbehörde, mit der Bitte, Mr. L. für fünf Tage zu beurlauben—unbezahlt.

L. nutzte die Zeit, um sich schriftlich gegenüber Schule und Eltern zu erklären:

„Ich habe das Gerät benutzt, damit sich die Schüler auf die akademischen Inhalte konzentrieren. Es ist kontraproduktiv, wenn ich einem Schüler sein Handy wegnehmen muss oder ihm sagen muss, dass er es weglegt. Die Schüler verlieren dann ihren Fokus. Es ist auch kontraproduktiv, wenn ich ein Handy einsammle, es dann in die Verwahrungsbox lege und dort lasse. So sagt es unsere Schulordnung. Wenn ein Schüler sich weigert, sein Handy herauszugeben muss ich einen Verweis schreiben. Wenn ein Schüler zu viele Verweise sammelt, kann er nicht mehr an außerunterrichtlichen Aktivitäten der Schule teilnehmen. Diese halte ich aber für die akademische Entwicklung sehr wichtig."

Der Lehrer erklärte außerdem, er habe sich vor dem Einsatz des Störsenders bei der Polizei versichert, dass er mit der Anschaffung und dem Betrieb des Geräts gegen keine Gesetze verstoße. Sie würden in vielen Universitäten, Schulen, Kirchen und Geschäften eingesetzt.

L. war bereits vor zwei Jahren von der Schulbehörde ermahnt worden, weil er die Frage eines Physiktests nach Meinung einiger Eltern etwas zu forsch formuliert hatte:

„Ein Auto fährt mit einer Geschwindigkeit von 100 Metern/Sekunde und einer Bewegungsmenge von 800 kg pro Meter pro Sekunde über ein Baby. Welche Masse hat das Auto?"