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Das schnellste Crowdfunding der Welt: Rund 1,3 Millionen Euro in 96 Sekunden

Die Mitarbeiter waren so überzeugt vom eigenen Konzept, dass sie sogar Wetten darüber abschlossen, wie schnell sie die Kohle zusammenkriegen würden.
Diese Grafik bildet die Investitionen ab, wie sie in nur 96 Sekunden eintrafen. | Bild: Mondo

Titelfoto: Diese Grafik bildet die Investitionen ab, wie sie in nur 96 Sekunden eintrafen. | Bild: Mondo 

Ein Banking-Start-up aus London hat alle bisherigen Crowdfunding-Rekorde gebrochen und in unter zwei Minuten eine Million Pfund einstreichen können. Das sind umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro. Wie Gründerszene berichtet, war dem Team vom Mondo bereits eine Woche vor Funding-Start klar, dass das Interesse an seiner Idee groß sein würde. Die Mitarbeiter waren so überzeugt vom eigenen Konzept nutzerfreundlicher, mobiler Girokonten, dass sie sogar Wetten darüber abschlossen, wie schnell sie die Million voll kriegen würden. Manche glaubten, dass es ihnen in einer Stunde gelingen würde, das niedrigste Gebot lag bei drei Minuten.

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Am 1. März startete das Funding auf der Plattform Crowdcube, woraufhin diese erst einmal abstürzte. Drei Tage später startete Mondo die Kampagne von Neuem und verkaufte in nur 96 Sekunden alle verfügbaren Anteile. Damit sich möglichst viele Interessenten ein Stück vom Kuchen sichern konnten, waren die Investitionen auf 1.000 Pfund pro Kopf beschränkt.

Im Pitchvideo für das Crowdfunding erklärt Gründer Tom Blomfield die Idee hinter Mondo.

Die Idee des Start-ups ist jedoch gar nicht mal so neu und das Produkt noch nicht für jeden zu haben. Ein mobiles Girokonto bietet auch Number26 aus Berlin an. Das Konto von Mondo testen derzeit 2.000 Nutzer exklusiv. „Wir versuchen unsere Nutzer so viel wie möglich einzubinden, diskutieren alle möglichen Vorschläge wie Design-Änderungen an der App in unserer Community", erklärt Jonas Huckestein den Erfolg seines Start-ups gegenüber Gründerszene. Der Deutsche ist Chief Technical Officer bei Mondo. Alle Testnutzer, so sagt er, habe man bereits persönlich kennengelernt und um Meinungen gebeten.

Die Gründer von Mondo, so Gründerszene, seien überzeugt, dass sie mit ihrer Idee auf dem Finanzmarkt Erfolg haben werden. Konventionelle Banken hätten den Point of no Return bereits hinter sich gelassen und würden bald ihren Titanic-Moment erleben, sagte Huckestein. Das Start-up will genau hier ansetzen und flexible, moderne Lösungen anbieten, die besser zum internationalen Lifestyle junger Menschen passen. So soll es einfacher sein, seine Finanzen im Ausland zu managen. Außerdem: „Man kann absehen, wenn jemand am Ende des Monats pleite ist", erläutert Huckestein. Konventionelle Banken hingegen, würden erst aktiv, wenn es zu spät sei und dann Strafgebühren verlangen.

Geld verdienen will Mondo natürlich dennoch, und zwar mit Zinsen für Dispokredite. Bis das Start-up profitabel werden kann, gilt es jedoch noch eine weitere Hürde zu nehmen: die Bank-Lizenz. Ob das Girokonto in Zukunft auch in Deutschland zu haben ist, steht derzeit noch in den Sternen. Ausschließen will es CTO Huckestein jedoch nicht.