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Erhabener als die heilige Nacht

Ein Blick aus dem Fenster der Internationalen Raumstation lässt jeden Sci-Fi Film und jede biblische Fantasie alt aussehen.

Ich steh gerade voll auf das ganze Weltall Thema—und gegen die Kraft der universellen Klarheit von Bildern aus dem All kommt keine weihnachtliche Predigt oder Geschichte an. In den letzten Wochen habe ich nicht nur eine Menge über das Universum und unseren Planeten gelesen, sondern auch die Filme Gravity und Europa Report geguckt. Über die Filme kannst du sagen, was du willst, sie sind einfach wunderschön. Zumindest denkst du das bis du die Bilder aus dem echten Weltall siehst, so wie das Video von David Petersons „The World Outside My Window" (Die Welt vor meinem Fenster).

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Das Fenster aus dem Titel des Videos gehört zur Internationalen Raumstation. Der Produzent des Videos, Petersons, schreibt auf YouTube, dass es sein Wunsch war „der Station, einschließlich der Menschen an Bord, ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken". Die Zeitraffer-Aufnahmen stammen aus dem Datenfundus der NASA Gateway to Astronaut Photography on Earth.

Das Beste daran ist für mich, wie verwirrend es alles erscheint: Verloren im Weltall, man sieht Schatten kommen und gehen. Deine Augen überfliegen die Landschaft, aber fokussieren sich nie auf den Planeten unter dir. Wenn du das Gefühl von Klarheit gegenüber dem Gefühl im All verloren zusein bevorzugst, dann kannst du dir die Zeitstempel ansehen, die Peterson aufgelistet hat. Sie sagen dir, wann du welche Orten überfliegst.

Bei Sekunde 16 befindest du dich über Griechenland und der Türkei. Etwas mehr als eine Minute später schwebst du über dem Pazifischem Ozean zwischen Neuseeland und den USA. Und in den letzten 30 Sekunden geht dein Blick zurück ins All, wo du den Lovejoy Komet über den Horizont von Australien rasen siehst, und der Mond vor deinen Augen aufgeht.

Petersons Vorschlag, das Video im Dunkeln und bei der höchstmöglichen Auflösung anzusehen, kann ich nur bekräftigen. (Und wenn das dein Bedürfnis nach wunderschönen Bildern aus dem All nicht befriedigt, dann schau die Petersons ähnlich beeindruckendes Video aus dem Jahr 2011 an: „All Alone in the Night". Vielleicht sollte man da aber die Lautstärke nicht voll aufdrehen. Der klinisch-kommerzielle Soundtrack macht deine Vorstellung selber auf der ISS zu sein nur unnötig trashig.

Abgesehen davon gibt es keine Geräusche im All.

Das ist aber nur eine Kleinigkeit am Rande. Filme über den Weltraum mögen ja ganz nett sein, aber nichts ist besser als die Dokumentation der Realität im All und ihrer menschlichen Erkundung.