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Warum uns das Symptome-Googeln krank macht

Wissenschafter haben jetzt die Cyberchondrie erforscht: Warum wir uns von medizinischen Informationen aus dem Netz keine Angst einjagen lassen sollten.
Bild: imago | PhotoAlto

Ich mache jedes Mal den gleich Fehler: Wenn es mir nicht gut geht, recherchiere ich zu meinen Symptome im Internet. Das war bisher noch nie eine gute Idee. Es gab auch schon Momente, da war ich der festen Überzeugung, dass meine Migräne ein bösartiger Gehirntumor und mein verschwommenes Sehen der erste Schritt zum Blind werden waren.

Jetzt hat die Wissenschaft das Phänomen des sogenannten Cyberchondrie erforscht, um nachvollziehen zu können, warum die einen total ausflippen, wenn sie auf Seiten wie WebMD sind, und andere cool bleiben.

Laut einer neuen Studie von Thomas A. Fergus die im Journal Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking veröffentlicht wurde, heißt es, dass die Leute, die mit der Ungewissheit schon nicht so richtig klarkommen, eher dazu neigen total überfordert von medizinischen Informationen im Internet zu sein. Eigentlich bringt unser Instinkt bringt uns dazu unsere Ängste zu unterdrücken, wenn wir Symptome erforschen. Paradoxerweise macht die Onlinerecherche die Ängste nur größer.

Fergus hat 512 Subjekte untersucht. Um die bereits vorhandene Panik, die man in Bezug zu eventuellen gesundheitlichen Problemen verbindet, zu minimieren, hat er sich auf Menschen konzentriert, die bisher keine großen gesundheitliche Probleme hatten. Fergus evaluierte eine Reihe von Messungen namens IU, welches soviel wie ‚Intoleranz gegenüber der Unwissenheit‘ heißt, und schaute sich den Grad der Angst an, die nach dem Recherchieren nach Krankheiten im Internet auftreten.

„Die Beziehung zwischen der Frequenz des Recherchierens nach medizinischen Informationen im Internet und gesundheitlichen Ängsten stieg an, je mehr der IU anstieg,“ schreibt Fergus in seinem Bericht. „Ein Grund für diese Ergebnisse ist, dass Menschen mit viel IU Erfahrung mehr Ängste empfinden, wenn sie mit mehreren Möglichkeiten konfrontiert werden.“

Es ist gut ein bisschen über unsere Tendenzen zu wissen, die einige von uns haben, wenn es dazu kommt, sich mit nicht eindeutigen medizinischen Wissen im Internet zu quälen. Fergus schlägt vor, dass wir unser Verhalten in der Hinsicht ändern sollten, der vielleicht den Kreislauf vom Google befragen, zum Arzt gehen und wieder Google konsultieren, brechen kann. Aber bis dahin werde ich wahrscheinlich, auch wenn ich es besser weiß, werde ich weiterhin meine Symptome googlen und mir vor Angst in die Hosen scheißen.