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Geheimer Militärbericht gibt neue Einblicke in die Jagd auf das "Tic Tac UFO"

Das ovale Flugobjekt war offenbar extrem schnell, konnte vom Radar verschwinden und möglicherweise tauchen. Seit es 2004 gesichtet wurde, rätseln Militär-Experten über seine Herkunft.
Ein Bild des "Tic Tac UFOs", das 2004 von zwei Kampfjetpiloten verfolgt wurde | Screenshot aus dem Video des US-Verteidigungsministeriums

Verschwörungstheoretiker wird das begeistern: Das US-Verteidigungsministerium hat eine Abteilung, die sich mit UFOs und Außerirdischen beschäftigt. Offiziell hatte das Pentagon deren Existenz lange bestritten, doch im vergangenen Dezember veröffentlichte die New York Times Informationen über die Abteilung.

Besonders brisant sind Aufnahmen von einem weißen, ovalen Flugobjekt, das 2004 zwei Kampfjetpiloten vor der Küste Kaliforniens in Atem gehalten hat. Der Flugkörper, der aufgrund seiner Form bei Alienfans als "Tic Tac UFO" bekannt ist, bewegte sich mit hoher Geschwindigkeit und ohne sichtbaren Antrieb – und verschwand anscheinend plötzlich vom Radar.

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Bis heute wurde das Flugobjekt nicht identifiziert, auch wenn es viele Vermutungen gibt, dass es sich um einen Ballon oder einen Vogel gehandelt haben könnte. Nun hat ein Nachrichtenteam aus Las Vegas Einblick in einen 13-seitigen Militärbericht bekommen, in dem der ungewöhnliche Vorfall untersucht wurde.

"Möglicherweise konnte es sich tarnen"

Dem Bericht zufolge soll das mysteriöse Flugobjekt extrem schnell gewesen sein. Das sogenannte Anomalous Aerial Vehicle, kurz AVV, soll innerhalb von Sekunden von 18.000 Metern auf 15 Meter gesunken sein. Außerdem sei das AAV bewegungslos in der Luft verharrt, um dann mit hoher Geschwindigkeit vom Radar zu flitzen.

"Es bewegt sich schneller, als alles, was ich bisher gesehen habe", sagte der pensionierte Navy-Pilot David Fravor, der damals einen der Kampfjets flog, gegenüber der New York Times. "In einem Moment ist es noch hier, und dann ist es weg."

Bevor die zwei Kampfjets Jagd auf das Flugobjekt machten, soll es bereits dreimal von der Besatzung eines Flugzeugträgers gesichtet worden sein. Laut Bericht konnte das Flugobjekt nicht nur extrem beschleunigen, sondern war für den Militärradar kaum zu fassen. "Möglicherweise konnte es sich tarnen oder für das menschliche Auge und Messgeräte unsichtbar machen", heißt es in dem Bericht. Außerdem werden Vermutungen angestellt, ob das Objekt sich auch unter Wasser unbemerkt fortbewegen konnte.

Ein Besatzungsmitglied des Flugzeugträgers soll das Objekt mit einem Raketengeschoss verglichen haben, heißt es weiter. Das könnte erklären, warum das Radarsystem des Flugzeugträgers das Objekt nicht orten konnte. Da das System darauf eingestellt war, normale Flugzeuge anzuzeigen, könnte das Objekt vom Radar einfach ignoriert worden sein. "Wenn das Radar darauf programmiert gewesen wäre, Raketen zu tracken, hätte es wahrscheinlich auch das AAV erfassen können", heißt es im Report.

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Das UFO könnte im Ozean verschwunden sein

Auch die beiden Kampfjetpiloten, die das Phänomen untersuchen sollten, hatten Probleme, das AAV mit dem Radar aufzuspüren. Außerdem sollen sie ungewöhnliche Funksignale empfangen haben. "Es war klar, dass da draußen etwas ist und die Piloten nahmen die Sache sehr ernst", heißt es im Bericht.

Einer der Piloten, die das Objekt untersuchen sollten, nahm plötzlich eine Störung auf der ansonsten ruhigen Wasseroberfläche des Ozeans wahr. "Die Störung soll einen Durchmesser von 50 bis 100 Metern gehabt haben und fast rund gewesen sein", heißt es im Bericht, "als ob etwas schnell abtaucht, wie ein U-Boot oder ein sinkendes Schiff."


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Das Militär schließt nicht aus, dass der mysteriöse Flugkörper ins Meer geflogen ist. "Es ist möglich, dass die Störung durch ein AAV verursacht wurde, das getarnt oder für das menschliche Auge unsichtbar war", schließt der Bericht. Als Gefahr hätten die Piloten das AAV jedoch nicht eingestuft. Sie hätten weder zuvor noch danach etwas Vergleichbares gesehen.

Der Militärbericht ist ein seltsamer Nachtrag zu einer sowieso schon bizarren Geschichte. Einige Mitarbeiter des Militärs, die den Vorfall untersuchten, beteuern, dass das Objekt nicht von dieser Welt stammte. Die Astrophysikerin Sara Seager sagte 2017 gegenüber der New York Times, dass ein Flugobjekt nicht zwangsläufig von einem anderen Planeten stammen muss, nur weil man seinen Ursprung nicht kennt. Man dürfe nicht vergessen, sagte sie, einige Phänomene bleiben ohne wissenschaftliche Erklärung.

Der ehemalige Leiter des UFO-Programms, Luis Elizondo, gibt sich mit Aussagen wie dieser nicht zufrieden. 2017 hat er das Pentagon verlassen und forscht weiter nach außerirdischem Leben – an der To The Stars Academy. Gegründet wurde sie von Tom DeLonge, dem ehemaligen Sänger von Blink 182.

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