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Der Klimawandel ist echt: Alle Monate 2016 waren die heißesten seit Aufzeichnung

Es gilt als ziemlich sicher, dass 2016 als das bisher heißeste aufgezeichnete Jahr auf der Erde in die Geschichte eingehen wird.
Bild: European Commission DG ECHO | Flickr | CC BY-ND 2.0

Der Klimawandel ist Realität. Schiffe können mittlerweile fast ungehindert durch die schmelzenden Eismassen der Arktis schwimmen, Lauffeuer haben in Nordamerika ganze Landstriche verwüstet, und die verheerenden Dürren in Ost-Afrika scheinen kein Ende zu nehmen. Trotzdem gibt es noch immer jede Menge Menschen, die die rasante globale Erderwärmung ignorieren. Und das, obwohl 2016 bisher in Hinsicht auf die rekordverdächtigen Temperaturen ein besonders außergewöhnliches Jahr und der Juli der heißeste Monats überhaupt gewesen ist.

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Diesen Mittwoch hat die US-amerikanische Klimabehörde NOAA bekannt gegeben, dass der Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880

der heißeste Monat

auf unserem Planeten gewesen ist.

JUST IN: #July was hottest month on record for globe - @NOAANCEIclimate #StateOfClimatehttps://t.co/yfJUYpFugi pic.twitter.com/wCU2odlLZ2
— NOAA (@NOAA) August 17, 2016

Die NASA ist zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Der diesjährige Juli hat alle vorherigen Rekorde gebrochen.

July 2016 was absolutely the hottest month since the instrumental records began. pic.twitter.com/GQNsvARPDH
— Gavin Schmidt (@ClimateOfGavin) August 15, 2016

Klar, der Juli ist im globalen Durchschnitt so gut wie immer der wärmste Monat des Jahres. „Der Juli ist, aus klimatologischer Sicht, der wärmste Monat des Jahres", bestätigte auch die Klimatologin Ahira Sanchez-Lugo vom NOAA in einem Interview mit Motherboard. Die Nordhalbkugel „hat nämlich mehr Landmasse und weniger Ozeane" als die Südhalbkugel, erklärte sie weiter, und der Boden wärmt sich dadurch schneller auf. Dadurch führt der Sommer auf der Nordhalbkugel im Juli zu einer global gesehen höheren Temperatur als der Sommer auf der Südhalbkugel im Januar.

Der Juli 2016 war nun also der heißeste Monat, der je aufgezeichnet worden ist—und brach damit den Rekord, den tatsächlich gerade erst der Juli 2015 aufgestellt hatte.

Bild: Ebony-Renee Baker

Die Hitzerekorde fallen Monat für Monat, Jahr für Jahr wie Dominosteine. Obwohl der Juli besonders hervorsticht, haben auch alle anderen bisherigen Monate dieses Jahres ihre Vorjahres-Rekorde gebrochen. Der Mai 2016 war der heißeste Mai seit Beginn der Aufzeichnungen, der April 2016 der heißeste April etc.

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Bild: NOAA

„Die Serie von aufeinander folgenden Rekorden hat im Mai 2015 ihren Anfang genommen", so Sanchez-Lugo. Wir haben uns nun selbst übertroffen und brechen bereits jetzt alle Rekorde desVorjahres.

Laut der NOAA war der Juli somit der 15. Monat in Folge, in dem die weltweite Temperatur an Land und Wasser seit 1880 die wärmste gewesen ist. „Dies ist die längste Hitze-Serie in der 137-jährigen Geschichte der Klimabehörde", wird im Bericht resümiert. (Die Analyse der NASA weicht ein wenig von diesen Angaben ab, jedoch nur unwesentlich: Dort wird der Juli als zehnter Rekordmonat in Folge aufgeführt.)

Es gilt als ziemlich sicher, dass 2016 als das bisher heißeste aufgezeichnete Jahr auf der Erde in die Geschichte eingehen wird, auch wenn noch weitere Auswertungen ausstehen, um das zu bestätigen. Sollten die Daten das bestätigen, wäre es das dritte Rekordjahr in Folge, und damit gleich noch ein neuer Rekord: Denn auch 2015 hatte einen neuen jährlichen Temperaturrekord gesetzt und damit direkt den von 2014 getoppt.

„Das ist mehr als beunruhigend", so Sanchez-Lugo. „Wir müssen Wege finden, unsere Lebensweise anzupassen und die Situation zu entschärfen. Andernfalls werden die Temperaturen weiterhin in diesem Tempo ansteigen."

Das nächste Jahr soll Prognosen zufolge zwar nicht ganz so heiß werden, jetzt wo auch die Hitzewelle El Niño langsam abklingt. Mit jedem neuen Monat 2016 sieht es aber immer mehr danach aus, als wären Rekordtemperaturen die neue Regel anstatt eine weitere Ausnahme.

Foto oben: Äthiopien hat aufgrund der Hitzewelle El Niño mit extremer Dürre zu kämpfen. Die Europäische Kommission hat daraufhin humanitäre Hilfe angekündigt.