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Seht hier das gruselige erste Video der Kamera, die sich selbst mit Energie versorgt

Die Self-Powered Camera erzeugt Strom über ihren Bildsensor und ist unabhängig von Batterien, Akkus oder Netzteil.
Nicht nur den Bildern der ersten energieautarken Kamera der Welt fehlt die futuristische Optik. Bild: Shree Nayar

Auch wenn es noch ein bisschen unheimlich aussieht: Die erste Kamera der Welt, die sich vollkommen autonom mit Energie versorgt, hat ihr erstes Video produziert. Mit einer Auflösung von 30x40 Pixel verfügt das Bild nun noch nicht gerade über HD-Qualität, doch um die geht es auch gar nicht.

Der Prototyp der Self-Powered Camera, entwickelt am Computer Vision Laboratory der New Yorker Columbia University, ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu energieautarken Elektrogeräten, die unabhängig von externer Stromversorgung funktionieren.

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Das Geheimnis der Kamera, die keine Batterie besitzt, aber trotzdem niemals ausgeht, ist ihr Bildsensor. Er sammelt nicht nur–wie es andere digitale Kameras auch tun– Licht, um Fotos zu erzeugen, sondern fungiert gleichzeitig als Solarzelle, die die Energie des Lichts speichert.

„Die Photodiode, dieses Teil, das ein Foto auf magische Weise erst ermöglicht, misst die Menge an einfallendem Licht, liest sie aus und so hast du hast dein Foto", erklärte Professor Nayar, Leiter des Projekts, den Ausgangspunkt ihrer Initiative gegenüber Motherboard. „Eine Solarzelle erzeugt nach einem ähnlichen Prinzip Energie durch das Photovoltaik-Verfahren. Wir dachten, wir könnten die Photodioden so nutzen, dass sie nicht nur Bilder machen, sondern außerdem die nötige Energie erzeugen, um die Bilder auszulesen."

Dass die erste energieautarke Kamera der Welt nur schlappe 120 Bildpunkte erzeugt, ist laut Nayar vor allem dem Umstand geschuldet, dass ein Bildsensor mit höherer Auflösung sehr teuer gewesen wäre.

„Der einzige Grund für die schlechte Auflösung sind die Kosten. Es ist technisch kein Problem, es mit einer bessere Auflösung zu machen. Unser langfristiges Ziel ist es, ein sehr kompaktes energieautarkes Gerät herzustellen, dass 30 Bilder pro Sekunde mit einer Auflösung von 640x480 produziert", so Nayar weiter.

Und auch wenn es noch einige Jahre dauern sollte, bis erschwingliche Self-Powered-Cameras mit überzeugender Bildqualität die Ära des Ladegeräts beenden, haben Nayar und sein Team bereits jetzt bewiesen, dass die lokale Energiegewinnung, die der Professor als Energy Harvesting bezeichnet, möglich ist.

Ein gravierendes Problem des Internets der Dinge ist es bisher stets gewesen, dass unsere Gadgets eben auf externe Energieversorgung angewiesen sind. Die clevere Doppelnutzung des Bildsensors könnte nun zumindest für die Fotografie und mit einiger weiterer Entwicklungsarbeit tatsächlich eine vielversprechende Lösung für dieses Problem bieten.