FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Diese Bio-Drohne kann sich dank ökologischem Enzym-Mechanismus selbst zerstören

Die abbaubare Biodrohne aus Pilzgeflecht soll auf besonders gefährlichen Erkundungszwecken eingesetzt werden, bei denen sie bei einem möglichen Absturz die Umwelt nur gering belasten würde.
​Die Bio-Drohne. Bild mit freundlicher Genehmigung

​Eine Drohne ist so vieles: abenteuerliche Technikspielerei, diskussionswürdiges Überwachungstool, Freund, Feind und romantische ​W​eihnachtsüberraschung. Doch eines ist sie sicherlich nicht: ökologisch, biologisch und kompostierbar. Nun machte sich ein studentisches Forscherteam jedoch daran, ihren Copter mit etwas Nachhaltigkeit zu versehen und spendiert dem Fluggerät somit noch ein wenig mehr unschuldige Relevanz.

Anzeige

Die äußere Schale ihrer Drohne besteht aus dem Pilzgeflecht Myzelium, überzogen mit einem Zellulosematerial aus dem selben Protein, das auch Wespennester wasserdicht versiegelt. Die Schaltkreise selbst sind mit Silber auf die Ökodrohne gedruckt.

Die Konstruktion der Bio-Drohne.

Die Konstruktion der Bio-Drohne. Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung.

Das Pilzgeflecht als Korpusmaterial.

„Wenn die Drohne in einem ökologisch sensiblen Gebiet, wie zum Beispiel einem Korallenriff, abstürzt dann ist sie zum größten Teil biologisch abbaubar und würde die Korallen nicht allzu sehr in Mitleidenschaft ziehen", erklärt Ian Hull, Student an der Stanford University, bei ​CoExist. Das Forscherteam setzt sich aus Studenten der Universitäten Stanford, Brown und Spelman zusammen und kooperierte für die Entwicklung mit Mitarbeitern der NASA.

Das Material aus dem leichten Pilzgeflecht bringt hervorragende Flugeigenschaften mit und bietet sich daher für ihre Entwicklung geradezu an. Solch eine Drohne könnte dann zum Beispiel für die Inspektion nuklear verseuchter Gebiete eingesetzt werden oder Waldbrände beobachten. Falls sie abstürzt ist weder ein Gerät aus extrem wertvollen Material verloren gegangen, noch muss die Natur unter einem weiteren großen Stück Müll leiden.

Doch so biologisch die Drohne auch ist, ohne einen Selbstzerstörungmechanismus würde ihre Kompostierung doch etwas länger dauern. So versahen die Forscher das Gerät mit einem bestimmten Enzym. „Ein Teil der Entwicklung bestand nur daraus, diese Enzyme zu kreieren, die den Verfall beschleunigen und lediglich in einer bestimmten Umgebung nach einem gewissen Zeitraum reagieren", so Hull.

Mit biotechnischen Sensoren ausgestattet, wird die Drohne auch noch leichter und benötigt keine externe elektrische Energie. Bestimmte biotechnische Zellen, die aus extrem widerstandsfähigen Organismen gewonnen wurden, bewahren den Copter gleichzeitig vor großer Hitze. Die Studenten achteten dabei besonders auf die Umweltverträglichkeit des Fluggeräts.