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Der diesjährige IG Nobelpreis geht unter anderem an Jesus im Toast

Der satirische Anti-Nobelpreis ehrt absurde wissenschaftliche Erkenntnisse, die erst auf den zweiten Blick ihren wahren Dienst an der Menschheit offenbaren.

Gestern Abend war es wieder soweit. Der Höhepunkt im Wissenschaftsjahr wurde feierlich an der Eliteuniversität Harvard zelebriert und die Preisträger nahmen gerührt ihre Ehrungen entgegen. Der IG Nobelpreis wurde an die Personen verliehen, die die Forschung wieder einen Schritt nach vorne brachten. Die Genies unter den Hochbegabten. Die Creme de la Creme der Laborratten.

Dennoch ist der IG Nobelpreis als Anti-Nobelpreis bekannt, da der wahre Nutzen dieser neuen Forschungserkenntnisse erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Im Bereich Physik ging die diesjährige Trophäe zum Beispiel an ein japanisches Forschungsteam, dass den Flutschfaktor unter Bananenschalen berechnete.

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Die Ehrung im Feld der Neurowissenschaft ging an eine Zusammenarbeit kanadischer und chinesischer Forscher, die in einer neurowissenschaftlichen Studie erklären, was im Hirn von Menschen vorgeht, wenn diese das Bild von Jesus in einem Toast zu erkennen glauben.

Und den Medizinpreis bekamen Forscher aus den USA und Indien für ihre Ergebnisse zu „Nasenverbänden aus Streifen von gepökeltem Schweinefleisch als Behandlung gegen unkontrolliertes Nasenbluten bei einem Patienten mit Glanzmann-Thrombastenie." Außerdem wurden Studien dazu prämiert, ob es für den Verstand gefährlich ist, eine Katze zu halten oder wie Rentiere auf Menschen in Eisbärkostümen reagieren.

Es gibt auch eine deutsche Wissenschaftlerin, die es in den illustren Elitekreis geschafft hat: Sabine Begall ist Biologin an der Universität Duisburg-Essen und sie fand mit ihren Kollegen heraus, dass Hunde ihre Kack-Position nach dem Magnetfeld der Erde ausrichten.

Der satirische IG Nobelpreis wurde zum ersten Mal im Jahr 1991 verliehen und ehrt, euphemistisch gesagt, die Personen, deren wissenschaftliche Leistungen „die Menschen erst zum Lachen und dann zum Nachdenken bringen." IG steht in diesem Fall für ignoble und bedeutet schändlich, unwürdig oder schmachvoll.

Es lohnt sich in jedem Fall, sich in einer müßigen Stunde einmal die gesammelten historischen Stilblüten der IG Nobelpreis-Geschichte zu Gemüte zu führen. Mitarbeiter der Deutschen Welle erstellten dafür freundlicherweise eine kleine Zusammenfassung. Hier nur zwei der aussagekräftigen Beispiele:

  • Die britische Royal Navy erhielt im Jahre 2000 den IG-Nobelpreis in der Kategorie "Frieden" für den Befehl an ihre Soldaten, sie sollten anstelle von scharfer Munition nur noch "PENG!" rufen. Wir wünschen den Soldaten der Royal Navy alles Gute.
  • John Mainstone und Thomas Parnel aus Australien wurden 2005 in der Kategorie "Physik" für ihre ununterbrochene Beobachtung von tropfendem Teer seit dem Jahr 1927 ausgezeichnet. Alle neun Jahre fällt ein Tropfen. Achtung, dieses Jahr ist es wieder soweit!

Die vollständigen Ergebnisse der Preisträger 2014 könnt ihr euch hier ansehen.

Ein Hoch auf die Wissenschaft!