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Südkoreanische Forscher können Strom aus dem Spülkasten erzeugen

Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, um Energie durch kleine Wasserbewegungen zu erzeugen—einsetzbar zum Beispiel in der heimischen Toilette.

Toiletten sind wichtig. Aber außer zum Fäkalien (oder anderen dir unangenehmen Abfall) in die Kanäle zu spülen ist ihr Funktionsumfang durchaus beschränkt. Da ist es nur verständlich, dass schlaue Köpfe mit der Zusatzverwendung von Klos, Urinalen und Pisspötten experimentieren. Wir stellten kürzlich schon die autarke Solar-Toilette zum Verbrennen von Kot vor und freuen uns nun dank Strom-produzierendem Spülwasser weiterhin über das Thema berichten zu dürfen.

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Südkoreanische Wissenschaftler von der Seoul National University und dem Korea Electronics Technology Institute (KETI) haben einen Weg gefunden Wasserbewegungen von Regentropfen oder Toilettenspülungen in elektronische Energie zu verwandeln. Wenn nichtleitende Materialien ins Wasser gegeben werden, formiert sich eine elektronische Doppelschicht um die Aussenwände der Materialien. In ihren Versuchen wurde zwischen Wasser und einem Polymer an einer Elektrode eine Spannung gemessen, die erfolgreich eine LED mit Strom versorgte wie in diesem Bild zu

Youn Sang Kim, Leiter der Forschungsgruppe, sagte: „Ich hoffe, dass unsere Arbeit in den Alltag übertragen werden kann." Das scheint sogar eine realistische Idee zu sein, da die Elektroden flexibel und transparent sind und sich somit an Festern, Dächern oder eben Toilettenspülungen anbringen lassen. Jeder Ort, an dem Wasserbewegungen stattfinden eignet sich für die Energieerzeugung.

Zur Veranschaulichung hier ein kleines—allerdings ziemlich technisches—Video:

Die Energieerzeugung durch Spülwasser liegt auf jeden Fall nahe, da die Toilette ein Feature von durchaus vielen Haushalten unserer Erde ist—wenn auch global gesehen immer noch eine akute Unterversorgung besteht, worum sich ja auch die autarke Solartoilette bemüht.

Aber immerhin könnte in westlichen Badezimmern damit die Energiebilanz ein wenig aufgebessert werden und sich das Licht im Badezimmer vielleicht eines Tages aus dem Spülkasten speisen. Und wenn es nur genügend solcher sympathischer, sinnvoller, futuristischer Mikroideen gibt, dann erübrigen sich vielleicht größenwahnsinnigere Pläne der Energieversorgung wie schwimmende Atomkraftwerke im Ozean.