Seit einigen Tagen taucht in meiner Timeline immer wieder eine Fotoserie des amerikanischen Fotografen Eric Pickersgrill auf. Die Serie heißt „Removed" und soll unsere angebliche Sucht nach Smartphones veranschaulichen, indem die Personen auf den Bildern apathisch in ihre leeren Handflächen starren, wo sie in der echten Welt permanent ihr geliebtes Handy halten.Photographer captures the eerie reality of our smartphone addiction. — Mashable (@mashable)14. Oktober 2015
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Natürlich ist nicht jede Kritik an übermäßiger Smartphonenutzung automatisch scheiße. Das einzige, das man daran aber festmachen kann, ist Unhöflichkeit. Wenn ich beim Abendessen mit meiner Mutter mein Smartphone auspacke, weil ich Facebook checken will, ist das in erster Linie unhöflich—und vor allem eine Charaktersache, die auch schon vor Handys gegolten hat. Das Wichtige daran ist aber nicht, ob man einen Klotz in der Hand hat, sondern ob man sich generell für den anderen interessiert. Wer mir mit leeren Augen ins Gesicht starrt und dabei an ganz was anderes denkt, ist nicht unbedingt höflicher.Eric Pickersgrill zeigt mit seinen Fotos also keineswegs hirnlose Sklaven der Technologie. Genau genommen zeigt er Menschen, die auf ihre Handflächen starren, und dabei aussehen, als wäre das eine ziemlich deprimierende Beschäftigung. Er zeigt maximal schlichtweg unhöfliche Menschen, die am Esstisch mit ihren Smartphones spielen und vor allem zeigt er eines—Menschen, die sich unterhalten, wenn auch mit ihren Smartphones. Und ganz ehrlich, wer hat sich schon immer etwas zu sagen? Wer ist noch nie gemütlich mit seinem Freund auf der Couch gelegen, hat einfach in Ruhe für sich die sozialen Medien gecheckt und hat sich dabei sogar wohl und so gar nicht asozial gefühlt? Eben.Verena auf Twitter: @verenabgnrThis is what smartphones are actually doing to us: — Highsnobiety (@highsnobiety)14. Oktober 2015