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Pokémon Go Pornobilder beweisen, wie weit Augmented Reality es gebracht hat

Unzählige Pokémon Go Pornobilder beweisen, dass die neue AR-Technologie die Grenzen von Öffentlichkeit und Privatsphäre noch einmal gehörig durcheinander bringt.
Foto: Imgur

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Augmented Reality erweitert—wie der Name der Technologie schon sagt—unsere Erfahrung der Wirklichkeit, in dem sie zusätzliche virtuelle Elemente hinzufügt. Der Release von Pokémon Go markiert nun das erste Mal, dass eine solche realitätserweiternde Technologie tatsächlich im Mainstream angekommen und innerhalb weniger Tage in fast allen denkbaren Lebensbereichen aufgetaucht ist.

Die virtuellen Monster wurden sogar bereits von Kriminellen als Lockvogel benutzt und haben für Diskussionen um das korrekte Verhalten an NS-Gedenkstätten wie Auschwitz geführt. Sie werden auf öffentlichen Plätzen, in behördlichen Einrichtungen und zuhause auf der Toilette gefangen. Nun haben sie es tatsächlich auch geschafft, einen der privatesten Momente des menschlichen Daseins zu erobern: Pokémon haben ins Sexleben der Menschen Einzug gehalten – und verwischen damit die in sozialen Medien ohnehin schon verschwommenen Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre. Denn wer Pokémon Go spielt, während er Sex hat (oder umgekehrt), veröffentlicht die entsprechenden Bilder nicht selten auf Tumblr, Reddit und Co.

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Diglett pops up in some awkward places… #PokemonGO pic.twitter.com/cVAlUY394A
— Mark Joseph Leathers (@Mark_Leathers) 9. Juli 2016

Während viele männliche Spieler versuchten, ihre Dick Pics mit Pokémon aufzuwerten—und so eine der lebendigsten Internetkulturen der letzten Jahre zur Augmented Reality-Spielwiese machten—und vorwiegend weibliche Spieler ihre erotischen Instagram-Selfies ebenfalls einer Pokémon-Behandlung unterzogen, scheinen zunehmend mehr Menschen auch gleichzeitig Sex zu haben und Pokémon Go zu spielen. Unter dem Namen Pokémon Go NSFW ist gleich ein ganzes Subreddit entstanden, in dem Spieler ihre sehr privaten Schnappschüsse teilen, auf denen sich Pokémon dem Anschein nach kurz vor, während oder nach dem Sex über nackten Körpern tummeln.

Der Erfolg des AR-Games verdeutlicht einmal mehr, wie sehr sich die Grenzen von privat und öffentlich durch neue Technologien aufgeweicht haben. Wie privat und wie öffentlich ist die Augmented Reality, die ich mir auf meinen Smartphone-Bildschirm projizieren lasse eigentlich? Was daran ist ein öffentlicher Raum, was ist die private Welt des Nutzers? Eindeutig beantworten lässt sich das nicht—klar ist nur: Die Grenzen der Begriffe verschwimmen nicht nur durch den Einzug von Internet und Social Media in unseren Alltag immer mehr, sondern geraten durch Augmented Reality noch einmal durcheinander.

Rechtfertigt es Augmented Reality nun also, Intimes in der Öffentlichkeit zu präsentieren? Nun, wer welche Realität öffentlich macht oder im Privaten belässt, obliegt natürlich nach wie vor dem Nutzer, also demjenigen, um dessen Realität es geht. Dass es sich bei Pokémon Go nun aber um den ersten durchschlagenden Erfolg einer Augmented Reality-Anwendung handelt, verdeutlichen die unzähligen Pokémon Pornobilder allemal. Denn wie schon

Regel Nr. 34

besagt: „If it exists, there is porn of it. No exceptions."