Dortmunder Neonazis suchen auf Autobahnparkplätzen nach schnellem, schwulem Sex

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Dortmunder Neonazis suchen auf Autobahnparkplätzen nach schnellem, schwulem Sex

„Sind Sie vielleicht homosexuell und haben hier manchmal Geschlechtsverkehr? Verbotenen?"

Vergangenen Freitag wurde ein Video veröffentlich, das zeigt, wie eine Gruppe des Stadtschutzes Dortmund, der sich aus Mitlgliedern der deutschen Neonazi-Partei „Die Rechte" besteht, auf einem „Schwulenparkplatz" patrouilliert. Was sich anhört wie der Anfang eines Fetischpornos, entpuppt sich aber schnell als trauriges Neonazi-Unterschichtenfernsehen.

Zwei Stadtschutz-Mitglieder erklären erstmal, worum es geht. Einer davon ist Michael Brück. Einer der wichtigsten Protagonisten des „Nationalen Widerstandes", einer seit 2012 verbotenen Neonazi-Gruppierung, aus der die Partei „Die Rechte" mit hervorgegangen ist. Brück ist auch der Betreiber des Online-Shops „antsem.it", auf dem er Reichskriegsflaggen, Pfefferspray und ausländerfeindliche Aufkleber verkauft (außerdem auch Regenponchos, Kleister und Pinsel).

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Angelehnt an „Occupy Pedophilia", eine Gruppe russischer Krimineller, die auf Datingportalen schwule Männer suchen, um sie dann vor laufender Kamera zu demütigen, macht sich die Truppe also unter schwerem Atmen auf in den Wald um den Autobahnparkplatz Westlinde.

Weil: „Man muss sich mal vorstellen, was hier vor sich gehen würde, wenn hier eine Familie anhält mit Kindern, die treten in die Büsche aus, oder Ähnliches und dann erwischen sie zwei Männer in flagranti." Schockschwere Not. Zur Sicherheit zieht er sich Handschuhe an—man will ja keine Krankheiten erwischen.

Mit dem klassischen „Wer denkt denn bitte an die Kinder?!" versucht die Partei, sich dem Mainstream anzunähern und Themen zu besetzen, bei denen man sich sicher zu sein scheint, Unterstützung aus der Bevölkerung zu bekommen.

Würde es nur nicht an der schieren Peinlichkeit scheitern, die Brück und seine Crew an den Tag legen. Fragen wie „Sind Sie vielleicht homosexuell und haben hier manchmal Geschlechtsverkehr? Verbotenen? Weil wir sind vom Stadtschutz Dortmund und sorgen hier für Richerheit, äh Sicherheit, Recht und Ordnung" lassen den Angesprochenen desinteressiert an seiner Zigarette ziehen, bevor Die Rechte weiterzieht, auf der Suche nach verschwitztem, versauten, schwulem Parkplatz-Sex. Ein Stück Müll (in der Umgebung eine Autobahnparkplatzes: der Untergang des Abendlandes) wird mit einem mit „Mmmh, lecker" kommentiert. Und es geht immer weiter, fünf Minuten und 43 Sekunden lang. Auch ein anderer Mann zeigt sich vollkommen unbeeindruckt von den Amateur-Camboys, die in altklugem Ton versuchen zu erklären, dass Sex in der Öffentlichkeit eine furchtbare Straftat ist und wieder mit den „austretenden Kindern" anfangen.

Man kann davon ausgehen, dass der Stadtschutz länger auf dem Parkplatz war und wenn das Material in diesem Video wirklich das Beste ist, was diese Leute auf die Beine stellen konnten, um ihre kleine homophobe Propagandaaktion zu promoten, und man sich dann tatsächlich dazu entschieden hat, dieses Video zu veröffentlichen, ist das ein guter Indikator für die Tumbheit und den armseligen Geisteszustand der Dortmunder Neonazis.

Stefan will auch auf Twitter keinen Sex mit Nazis.