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The Privacy and Perception Issue

"Reflectoporn": Die heimlichen Nacktbilder von eBay

Fotografin Lotte Reimann hat in Kleinanzeigen einen Foto-Fetisch entdeckt, der vielleicht gar keiner ist.
Foto: Lotte Reimann

Dieser Artikel stammt aus der Privacy and Perception Issue des VICE Magazines, das in Zusammenarbeit mit Broadly produziert wurde. Mehr Geschichten aus dem Heft kannst du hier lesen.

Menschen, die sich ausziehen, ihren Körper in der Spiegelung eines reflektierenden Gegenstands fotografieren und das Foto dann auf Websites wie eBay stellen – das ist in Kurzfassung der Internettrend und Fetisch "Reflectoporn". Als die Bielefelder Fotografin Lotte Reimann 2012 zum ersten Mal auf die Bilder stieß, fragte sie sich: Ist das eine Form von Exhibitionismus oder einfach nur ein Versehen? Sie begann zu recherchieren. Nach zwei Monaten hatte sie zwar viele Reflectoporn-Bilder gesehen, aber keinen Kontakt zu einem der Menschen dahinter herstellen können. Sie fand "keinen Zugang zu dieser Welt", sagt sie, und zweifelte zunehmend daran, dass diese spezielle Fetisch-Welt überhaupt existiert. Vielleicht gab es lediglich einen Wikipedia-Eintrag, ohne dass den Fetisch überhaupt jemand praktizierte. Also versuchte Reimann es selbst, machte Reflectoporn-Fotos von sich und bot sie auf ihrem eBay-Account zum Verkauf. Vielleicht würden die Fans dieses Fetisches so direkt zu ihr kommen. Wenig später erhielt sie allerdings eine Benachrichtigung von eBay: Ihr Konto sei suspendiert, weil sie "nicht jugendfreie Inhalte" geteilt habe.

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