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Technologie

Diese Maschine druckt ein Selfie auf deinen Kaffee

Ein Unternehmen aus Tel Aviv hat ein Gerät entwickelt, mit dem man sein neuestes Instagram-Selfie auf Getränke mit Schaum drucken kann. Wer würde nicht einen Cappuccino mit seinem eigenen Druckface trinken wollen?
Phoebe Hurst
London, GB
Photo courtesy Coffee Ripples.

Es ist Dienstag Morgen und draußen ist es nass und grau. Du hast deinen Alarm nicht gehört und verschlafen und dein Mitbewohner hat dein teures Shampoo aufgebraucht. Das Einzige, was dich jetzt noch in ein funktionierendes menschliches Wesen mit der Fähigkeit, durch etwas anderes als einen bösen Starrblick zu kommunizieren, verwandeln kann, ist ein heißer Kaffee von deinem nicht-redseligen Lieblingsbarista. Jetzt sofort, bitte.

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Als du aber verzweifelt nach deinem Becher greifst, erschrickst du beim Anblick deines Kaffees. Was ist das? Ein wackliger #latteart-Versuch? Flocken saurer Sojamilch? Noch schlimmer: dein eigenes Gesicht, das dich wie ein schaumiger brauner Spiegel anstarrt.

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Willkommen in der nahen Zukunft, Freunde. Unsere von Selfies besessene Welt hat den Ripple Maker hervorgebracht—eine Maschine, die hochauflösende Bilder, wie dein aktuellstes Bild auf Instagram, mit Hilfe von 3D-Drucktechnik auf Heißgetränke mit Schaum druckt.

Das Gerät wurde von einem Unternehmen aus Tel Aviv entwickelt und ist mit einem Katalog von Designs und Botschaften programmiert, die der Nutzer auf den Milchschaum drucken kann. Wird es mit der eigens dafür entwickelten App verbunden, können narzisstisch veranlagtere Kunden ihre eigenen Bilder hochladen. Das Unternehmen behauptet, es dauere weniger als zehn Sekunden, um ein Bild auf den Schaum zu drucken und es werde nur natürlicher Kaffeeextrakt verwendet.

Natürlich ist das nicht das erste Mal, dass Menschen es für notwendig halten, ihr Gesicht auf etwas Essbares zu drucken. Anfang des Jahres feierte ein Unternehmen aus Bristol den Pancake Day, in dem es ein furchtbar kompliziertes Gerät entwickelte, mit dem man seinen Pancake mit seinem Ebenbild verschönern (?) konnte.

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Der Gedanke hinter dem Ripple Maker ist also nicht neu, aber es dürfte momentan das teuerste 3D-Druckgerät seiner Art sein. Mit 999 Dollar [ca. 900 Euro] und einem monatlichen Beitrag muss man ein ziemlicher großer Selfie-Fan sein (viellicht ein gutes Geschenk zum Hochzeitstag, Kanye?), um diesen Betrag locker zu machen. Das Werbevideo der Firma, in dem Händchen haltende Pensionisten herumlaufen, könnte darauf hinweisen, dass die Zielgruppe wohl große Kaffeeketten sind, die den Nachbarschaftsvibe verbreiten wollen. Lufthansa soll bereits einige Exemplare für die First Class Lounge bestellt haben. Es eignet sich eben nichts besser, um Zeit wegen eines verspäteten Fluges totzuschlagen, als ein Cappuccino mit seinem eigenen Duckface.