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So wehrt sich der Techno-Viking gegen Deutschlands bekanntestes Meme

Für den Regisseur geht es um das Recht auf Remix. Der Tänzer, der das Video berühmt gemacht hat, will einfach nur seine Ruhe.
Screenshot aus Matthias Fritschs Video vom Techno-Viking | Komposition: Motherboard 

Es ist das wohl bekannteste Meme, das Deutschland dem Internet je geschenkt hat: Der Techno-Viking. Ein hünenhafter Muskelmann mit blondem Bart, der einen roboterhaften Tanz aufführt, während die Kamera voll draufhält.

Entstanden ist das Video 2000 auf der Berliner Fuckparade, danach nahm es seinen Weg über Berliner Indie-Kinos, Ausstellungen des Goethe-Instituts, Porno-Seiten hin zum Weltruhm auf YouTube.

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Heute ist das Video des Tänzers weltberühmt: Es gibt zahlreiche Parodien, Songs, Comics, selbst Statuen und Action-Figuren wurden vom Techno Viking gemacht. Und es hört nicht auf: Erst letztes Jahr etwa gab der Moderator Joko Winterscheidt den Viking im Opener der Show "Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt". Und trotzdem weiß niemand, wer der echte Techno-Viking ist. Die bürgerliche Identität des Mannes hinter dem Meme ist bis heute unbekannt. Der Tänzer wurde niemals gefunden. Was viele nicht wissen: Das hat einen Grund. Der unbekannte Tänzer wollte niemals berühmt werden – und will es bis heute nicht. Seit Jahren wehrt er sich gegen das Meme.

Mit Anwälten versucht der Unbekannte die Verbreitung des Videos aufzuhalten. Er klagt gegen Matthias Fritsch, den Regisseur des Ursprungsvideos. Aus der Sicht des freischaffenden Künstlers Fritsch sind die Klagen nicht nur kostspielig, sie sind auch unfair und stehen direkt künstlerischem Schaffen im Weg. Für Fritsch geht es um das Recht auf Remix und den Schutz von Internetkultur. Für den Tänzer, den man als Techno-Viking kennt, um seine Privatsphäre.

In unserem Podcast "Radio Motherboard" sprechen wir mit Matthias Fritsch, sowie dem Anwalt des Techno-Vikings, dessen Aussagen wir nachvertont haben. Hört hier, wie sich der Techno-Viking noch Jahre später vor Gericht gegen das Video wehr, warum er das tut und wie der Gerichtsprozess ausgeht.

Den ganzen Podcast findet ihr hier bei Audible. Jede Woche erscheint eine neue Folge von "Radio Motherboard" exklusiv auf der Plattform.