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Deutschland ist schon wieder Weltmeister—diesmal in Sachen Penisverlängerungen

Mit ihren speziellen medizinischen Methoden hat die plastische Chirurgie Deutschland zum Exportweltmeister gemacht, dem jede fünfte Penisextension anvertraut wird.
Und alle so yeah! Bild (Ausschnitt): Arne MüselerWikipedia; Lizenz: 

Laut einer neuen Studie der International Society of Aesthetic Plastic Surgery (ISAPS) wurde im vergangenen Jahr weltweit jede fünfte Operation, die das Beste Stück ein wenig imposanter macht, in Deutschland vorgenommen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass eine überraschend große Anzahl an Deutschen operiert wurde (was laut Weltkarte der Penislänge auch gar nicht unbedingt nötig wäre). Vielmehr ist Deutschland mal wieder Exportweltmeister, denn die Fähigkeiten deutscher Ärzte begeistern Menschen auf der ganzen Welt.

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„Außer in den USA und in Deutschland werden Penisverlängerungen nicht allzu gewinnbringend durchgeführt", erklärte mir Axel Birnbacher vom Deutschen Zentrum für Urologie, also dem  German Center for Urology and Phalloplasty Surgery, in einem Gespräch. „Zu uns kommen Interessenten aus der ganzen Welt."

Obwohl die im Zentrum für Urologie angewandte Methode auch schon seit 14 Jahren durchgeführt wird, arbeiten die Chirurgen in anderen Ländern mit der noch älteren Vorgehensweise eines Y-Schnittes. Bei der Y-Methode wird rechts und links des Schambeins ein Schnitt gesetzt, die Haltebänder durchtrennt und unter Verwendung von körpereigenem Material eine neue Befestigung geschaffen. Der Nachteil dieses Eingriffes ist eine mögliche Instabilität des Penis ohne die Haltebänder.

Da kaum ein Mann auf einen längeren, aber instabilen Penis scharf ist, ist die Methode, auf die das Zentrum für Urologie spezialisiert ist, offensichtlich beliebter. Dort wurden ingesamt bisher über 6000 Verlängerungen vorgenommen. Genauere Zahlen über die Menge an plastischen Penis-OPs in Deutschland sind dabei nicht einfach zu bekommen. Auch die Statistiken der ISAPS beruhen auf Hochrechnungen. Die absoluten Zahlten könnten laut einer Umfrage im Verband rekonstruktiver Chirurgen angeblich auch geringer seien—sind jedoch in jedem Fall ein eher  exotischeres Thema auf dem boomenden Feld der plastischen Chirurgie.

Ohne eine sichtbar zurückbleibende Narbe begradigen die deutschen Chirurgen den Penis im Körper und holen den Überschuss heraus. Das Ergebnis ist ein Plus von drei bis fünf Zentimetern „manchmal werden es auch sieben, aber ich stapel in den Beratungsgesprächen gerne eher tief, denn das Ergebnis hängt immer vom Körper ab."

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Die Operation kostet 9600 Euro inklusive Narkose, Verbandsmaterial und allem was dazu gehört. Der Preis in den USA ist ungefähr gleich.

Die Verlängerung bezieht sich auf den nicht-erigierten Penis. „Man hat das schlaffe Ergebnis also wortwörtlich auf der Hand liegen", klärte mich Axel Birnbacher über sein Produkt auf. Jedoch kann es auch eine kleine Überraschung bei der Erektion geben, wenn der Penis dann plötzlich nur noch halb so groß ist. „Doch meistens geht es ja um eine Präsentation im schlaffen Zustand, unter der Dusche zum Beispiel."

Und warum sind die Deutschen solche Profis im Penissegment? Klare Sache, der Grund liegt in normaler globalwirtschaftlicher Ausdifferenzierung:

„Für jeden plastischen Eingriff gibt es halt ein Land, das Marktführer ist. Eine Haarimplantation sollte man am besten in der Türkei vornehmen lassen und große Brüste kann man sich für einen wesentlich geringeren Preis als hier auch in Tschechien machen lassen. Da fahren die deutschen Ärzte oft hin und führen Operationen für die finanziell weniger gut Bestückten durch. Wie die Klinik aussieht ist ja egal, Hauptsache es ist sauber und die Implantate sind gut."

Neben Fußball, Autos und alternativen Energien, sind die Deutschen jetzt auch Weltmeister in Penisverlängerungen. Für solch eine Statistik muss sich doch wahrlich keiner schämen.