Auch in Deutschland hatte die Taxigewerkschaft gegen Ubers Markteintritt im Oktober 2014 demonistriert—doch wie erklärt sich der inbrünstige Hass auf Uber, den Frankreichs Taxifahrer gestern auf die Straße getragen haben?Nicht ganz unschuldig dürfte hier die französische Gesetzgebung sein, die die Anzahl offizieller Taxilizenzen in Frankreich auf ca. 55.000 limitiert hat. Taxifahrer, die in Rente gehen, geben ihre Lizenzen gewöhnlich nicht an den Staat zurück, sondern verkaufen sie weiter—oft zu überhöhten Schwarzmarktpreisen von bis zu 240.000 Euro.Private Uberfahrer operieren ohne eine derartige Taxilizent und haben somit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Obwohl die gängige Praxis des Lizenzhandels ein offenes Geheimnis ist, machte der Staat bisher keine Anstalten, einzugreifen.Falsches Signal der Politik: Mit ein bisschen Gewalt lassen sich seine Ziele schneller erreichen
Jeu : Les personnes sur ces images sont : A - Des cas isolés ? B - Des racailles ? C - Des taxis ? #JeSuisUber pic.twitter.com/XnXAVWBPi3
— Max ⚓️ Haes (@MaximeHaes) June 25, 2015
Dies wiederum dürfte die ambivalente Entscheidung erklären, die Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve gestern als Reaktion auf die Taxifahrer-Krawalle getroffen hat. Mit sofortiger Wirkung erklärte er die Dienste von UberPop als „Illegal" und wies die Polizei an, das Verbot durchzusetzen.Frankreich Präsident Francois Hollande äußerte sich am Rande des EU-Gipfels in Brüssel ähnlich. Zwar haben die Politiker damit die Krawalle im Land weitgehend beruhigt, doch senden sie gleichzeitig das Signal: Mit ein bisschen öffentlicher Gewalt lassen sich seine Ziele schneller erreichen—ohne dass andere dahinterliegenden Problem angegangen werden.Opfer der Attacken auf Uberfahrer und ihre Gäste wurde übrigens auch Courtney Love, die sich per Tweet direkt an den französischen Präsidenten wandte und den Vorfall auch auf Instagram dokumentierte:Unmut gegen @uber in #Paris: #Taxi-Fahrer wenden heute Morgen #Uber-Autos: pic.twitter.com/OXuLLIG5IH
— Konrad Weber (@konradweber) June 25, 2015
(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/en_US/sdk.js#xfbml=1&version=v2.3"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs);}(document, 'script', 'facebook-jssdk'));how on earth are these people allowed to do this? the first car was destroyed, all tires slashed and beat with bats, … Posted by Courtney Love on Thursday, June 25, 2015„Ich hab zwei Typen mit Motorrädern bezahlt, damit sie uns daraus bringen. Wir wurden von einem Mob Taxifahrer verfolgt, die uns mit Steinen bewarfen. Wir kamen an zwei Polizisten vorbei, die gar nichts gemacht haben", erklärte die Sängerin abschließend, stellvertretend für viele ausländische Touristen, die gestern in Paris unterwegs waren.Neben Touristen und französischen Privatleuten meldeten sich dann auch liberale Politiker über #JesuisUber zu Wort: Sie würden „nie wieder ein Taxi" benutzen. Es sieht so aus, als sei in Frankreich ein neuer Glaubenskrieg ausgebrochen.François Hollande where are the fucking police??? is it legal for your people to attack visitors? Get your ass to the airport. Wtf???
— Courtney Love Cobain (@Courtney) June 25, 2015(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/en_US/sdk.js#xfbml=1&version=v2.3"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs);}(document, 'script', 'facebook-jssdk'));