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Traumberuf Golf-Caddy: Millionär durch Taschenschleppen

Michael Greller gab 2013 seinen Job als Grundschullehrer auf, um Caddie zu werden. Zwei Jahre später ist er Millionär. Tiger Woods' Caddie war sogar der bestbezahlte „Sportler" Neuseelands. Hier erfahrt ihr, ob ihr auch Caddie könnt.
Foto: Imago

Laut GOLF.com hat der 37-jährige Michael Greller auf der diesjährigen PGA Tour mehr als 2,3 Mio. Dollar verdient. Hört sich nicht nach einer ach so verrückten Summe an? Nein, für einen Golfer vielleicht nicht. Aber Greller ist gar kein Golfer. Er ist Caddie.

Caddies? Sind das nicht die, denen vor allem die extrem verantwortungsvolle Aufgabe zukommt, die Schlägertasche zu schleppen? Genau von denen ist die Rede. Obwohl man der Fairness halber ergänzen sollte, dass sie auch noch bei der Schläger- und Schlagauswahl beratend zur Seite stehen (und nach eigenem Dafürhalten natürlich auch super wichtige moralische Stützen, Quasi-Psychologen und Bodyguards in Einem sind). Was sie aber unserer Meinung nach vor allem sind: häufig überbezahlt.

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Das alles wird Michael Greller jedoch ziemlich wurscht sein. Denn mit seinen Einnahmen hat er nicht nur fünfmal mehr verdient als ein gewisser Tiger Woods (auch wenn der seinen Zenith zugegebenermaßen schon überschritten hat), sondern auch mehr als gleich 220 Spieler auf der Tour. Grund zur Freude für Greller:

Nach so einem tollen Jahr habe ich die Möglichkeit, mit all den Menschen zu feiern, die das überhaupt erst möglich gemacht haben.

Den Geldsegen zu verdanken hat er Golfwunderkind Jordan Spieth (22), der nach seinem diesjährigen Gewinn von zwei Major-Turnieren—den US Masters und den US Open—sowie dem Sieg zum Tourfinale beim FedEx-Cup einen neuen Preisgeldrekord (rund 22 Mio. Dollar) aufgestellt hat. Und da Caddies einen (äußerst lukrativen) Anteil an den Siegprämien ihrer „Schützlinge" bekommen, wurde Spieth für Greller zu einem echten Goldesel.

Jordan Spieth und sein Caddie Michael Greller bei der Arbeit

So winken einem Caddie auf der PGA Tour in der Regel fünf Prozent vom Preisgeld, wenn ihr Golfer den Cut schafft; sieben Prozent, wenn er in den Top 10 landet; und zehn Prozent, wenn er das Turnier gewinnt. Und das läppert sich ziemlich schnell, wenn man Caddie eines erfolgreichen Golfprofis ist.

Im Fall von Greller musste es sich aber besser auch läppern, denn für den Traum vom Vollzeit-Caddie hatte er 2013 seinen sicheren Job als Grundschullehrer an den Nagel gehängt. Angefangen hat die Caddie-Karriere Grellers 2006 bei der US Amateur Public Links Championship in der Nähe seines Wohnorts Gig Harbor. Als er als Zuschauer sah, dass Golfer Matt Savage seine Golftasche selber trug, bot er ihm spontan seine (unentgeltliche) Hilfe an. Nachdem er zwischenzeitlich für Justin Thomas als Caddy gearbeitet hatte, wurde er an den jungen Jordan Spieth weiterempfohlen. Das war 2011 und seitdem sind Greller und Spieth ein unzertrennliches Team.

Übrigens ist Greller nicht der erste „Supercaddie" in der Geschichte des Golfsports. Denn als Tiger Woods noch dafür bekannt war, mehr Golflöcher als Frauen zu treffen, freute sich auch das Portemonnaie seines Caddies Steve Williams. Der galt dank seines Anteils an Woods' Siegprämien sogar über viele Jahre als bestbezahlter „Sportler" Neuseelands.