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Kalifornische Studenten entwickeln Smog fressende Dachpfannen

Die preisgekrönten Dachpfannen der Studentengruppe können bis zu 97 Prozent der Stickstoffverschmutzung aus der Umgebung neutralisieren.
Von den Studenten konstruierte Mini-Atmosphärenkammer für Experimente. Bild: Sean Nealon | Mit freundlicher Genehmigung.

Es gibt so viele schöne neue Ideen, die Erde aufzuräumen, doch für Dächer fallen den Menschen immer nur wieder die gleichen Solarpaneele ein. Studenten der University of California at Riverside entwickelten nun einen Überzug für Dachpfannen, der Smog vernichtet.

Um an dem Design-Wettbewerb der Environmental Protection Agency teilzunehmen entwickelten die Studenten eine Titandioxid-Mischung mit denen Dachpfannen Smogpartikel eliminieren und somit eine große Menge des gesundheitsschädlichen Stickoxid reduzieren können. Dieses unangenehme Abgas, das mit Sonnenlicht zu Smog reagiert, geht von Fahrzeugen und Fabriken in die Atmosphäre und verpestet sprichwörtlich unsere Atemluft.

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In ihren Forschungen stellten die Studenten nun fest, dass mit Titandioxid überzogene Tondachpfannen bis zu 97 Prozent der Stickstoffverschmutzung aus der Atmosphäre entfernen und in weniger gesundheitsschädliche Komponenten zerlegen können.

Links: Dachpfannen mit Titandioxid-Überzug. Rechts: Konventionelle Dachpfannen. Oben: Kommerziell erhältliche, überzogene Dachpfannen. Bild: Sean Nealon | Mit freundlicher Genehmigung.

Titandioxid ist eine gängige chemische Verbindung, die in vielen alltäglichen Produkten zu finden ist. Dazu ist es auch noch so extrem preisgünstig, dass ein gesamtes Dach für knapp vier Euro überzogen werden kann. Mit dieser bahnbrechenden Erfindung gewannen die Studenten den mit 11.000 Euro datierten Preis der Environmental Protection Agency. Ihr nächstes Ziel ist es, die Methode auf große Betonwände und andere Außenbereiche anzuwenden.

In Mexiko-Stadt ist bereits ein ganzes Krankenhaus mit einer smogfressenden Schicht überzogen worden, und neutralisiert so einen großen Teil der Abgase des umgebenden Straßenverkehrs in der mexikanischen Rush-Hour. Allerdings ist diese Entwicklung des Berliner Architekturbüros Elegant Embellishments in diesem Fall als auch visuell prägnante Fassade mit extravaganten weißen Waben gestaltet worden. Das Fraunhofer Institut prüft seit diesem Jahr die Langzeitwirkung ähnlicher Oberflächenüberstriche zum Stickoxid-Abbau an einer Testanlage an der A4 bei Bergisch Gladbach.

Die Entwicklung der Student zeigt nun wie günstig und gleichzeitig wirkungsvoll eine solche Technologie tatsächlich sein kann. Wenn wir auf den Solarstraßen der Zukunft mit patentfreien Open-Source-Elektro-Autos fahren und unsere Dächer eines Tages mit smogfressenden Dachpfannen gedeckt sind, dann besteht vielleicht doch noch Hoffnung auf eine technisierte und weniger umweltvernichtende Wunderwelt.