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Kriminelle spüren Weed-Plantagen mit Drohnen auf, um sie dann auszurauben

Laut Zeitungsberichten statten britische Kriminelle ihre Drohnen mit Infrarotkameras aus und gehen auf die Jagd nach Marihuana Hobbygärtnern.
Bild: Shutterstock

Das beste technische Vorbild ist doch immer noch die Polizei. Das dachten sich zumindest ambitionierte britische Kleinkriminelle, die Drohnen mit Infrarotkameras ausgestattet haben, um Weed-Plantagen in Wohnungen aufzuspüren—um das guten Zeug anschließend zu klauen.

„Ich habe meine erste Drohne für ein paar hundert Euro gekauft und das Fliegen über Brachland trainiert. Ich habe sie mit einer Kamera ausgestattet, so dass ich in Fenster schauen kann“, gab ein 33-jähriger Krimineller gegenüber der Lokalzeitung Halesowen News an.

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„Mir ist aber aufgefallen, dass Polizeihubschrauber Wärmebildkameras benutzen um Cannabisplantagen durch die Hitze der Zuchtlampen aufzuspüren. Ich habe mir also eine gebrauchte Wärmebildkamera gekauft und sie mit meinem iPad verbunden.“

Haben sie erstmal eine Homegrown-Anlage entdeckt, dann stellen er und seine Crew die Besitzer zur Rede—und diese scheinen sich nicht besonders energisch zu wehren. Auch wenn der Grasanbau in Großbritannien nach wie vor illegal ist, so ist er doch näher am Mainstream als je zuvor: Immer mehr Hobbygärtner, die einfach nur ein bisschen dazu verdienen und überleben wollen, mischen in dem Geschäft mit. Es handelt sich nicht um bis an die Zähne bewaffnete Gangster. Wenn die drohnengestützte Weed-Fahnder in eigener Sache bei den Plantagen auftauchen, dann können sie sich also einfach nehmen, was sie wollen.

Eine Heimplantage in Birmingham „hell wie ein Leuchtfeuer" durch die Augen einer Infrarotkamera eines Polizeihubschraubers (via West Midlands Police)

Es sollte betont werden, dass es sich hier um eine ziemlich spezielle Verbindung von Drohnen, illegalen Drogen und Erpressung handelt. (Meines Wissens nach ist es der erste Fall dieser Art). Wir wissen noch nicht, wie weit verbreitet das Phänomen ist. Blieb es bisher nur unentdeckt oder ist es Teil neuer Strategie im Angesicht einer zunehmenden globalen Lockerung der Weed-Gesetze.

Nach den Berichten der Lokalzeitungen zu urteilen steht jedoch bereits heute fest, dass es aktuell einen veritablen Boom beim illegalen Heimanbau in Cradley, Heath, Oldbury und Halesowen in der Mitte Englands zu verzeichnen gibt. Ein weiterer Beweis dafür, dass engagierte Kiffer (und Geschäftsleute) sich mit eigenem Anbau zu helfen werden wissen, solange Cannabis als verbotene Substanz gilt—und das wiederum wird ein gefundenes Fressen für technisch raffinierte Kriminelle sein, die mit Infrarotkameras der Polizei Konkurrenz machen.