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Warum bauen die USA ein Beulenpest-Labor in Kasachstan?

Das Zentrale Referenzlabor soll 2015 fertig gestellt werden.
Das Zentrale Referenzlabor in Almaty, Kasachstan, wird 2015 fertig gestellt | Bild: Ben Dalton

1992 flog Dr. Kantjan Alibekov, ein sowjetischer Biologe, von der kasachischen Hauptstadt Almaty nach New York. Als sich Dr. Alibekov, der heute Ken Alibek heißt, mit der CIA zusammensetzte, enthüllte er ein schreckliches Geheimnis: Das Biowaffen-Programm, das in den 80er Jahren von der Sowjetunion eingestellt wurde, war in Wirklichkeit nie gestoppt worden. Davon wusste er, da er die von Moskau in Auftrag gegebene Entwicklung von waffentauglichem Milzbrand leitete. Er schilderte, dass das sowjetische Programm das der USA im Jahre 1989 — etwa zu der Zeit, als die Mächtigen im Westen, die UdSSR zur Einstellung ihres geheimen Biowaffen-Programms "Biopreparat" drängen wollten — sogar um ein Vielfaches übertraf. (Die Möglichkeit, die USA hätten, wie Russland, auch insgeheim solche Waffen entwickelt, wird hier außer Acht gelassen)

Er fügte hinzu, dass die in der Sowjetunion verbliebenen Bestände an Nuklearwaffen, die Materialien und das Fachwissen für die Herstellung von Biowaffen—Milzbrand, Pocken, Cholera, Pest, hämorrhagisches Fieber etc.— ein großes Problem darstellten, da sie noch immer vorhanden seien und so an den Meistbietenden verkauft werden könnten. 1998 berichtete Alibek der Times: "Wir haben die Kontrolle darüber verloren."­

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Heute schieben die Biologen der ehemaligen Sowjetunion— so, wie jene, die auf den Fall einer Pesterkrankung in Kirgisistan reagierten—Alibeks Bedenken eher beiseite. Sie berichten jedoch auch davon, dass mit dem Ende der Sowjetunion ihr Berufsstand völlig zerstört wurde und einige der herausragenden Wissenschaftler an Orten wie Almaty nach Anstellungen suchen.
Diese Hoffnungslosigkeit, die sich auch in durch Alibeks Überlaufen zu den USA zeigt, hat zur Entstehung eines Hundert-Millionen-Dollar-Programms des Pentagon geführt, das für die Sicherung von atomarem, aber auch chemischem und biologischem Material zuständig ist, ein Vorgang, in dem Washington zum Meistbietenden wurde.

Das erklärt die Entstehung des schweren Betonbaus, den ich kürzlich auf einer Baustelle in einem Randbezirk von Almaty besichtigte. Hinter Bäumen, Beton und Stacheldraht gelegen, wird Kasachstans neues zentrales Referenzlabor zum Teil die daneben liegenden, betagten Gebäude ersetzen, in denen die UdSSR ein paar ihrer besten potenziellen Biowaffen gelagert hatten, und Wissenschaftler heute diese gefährlichen Erreger erforschen.

Nach der Eröffnung im September 2015 soll dieses 102-Millionen-Dollar-Labor als zentralasiatische Zwischenstation im Krieg gegen gefährliche Krankheiten dienen. Da dieses Projekt Teil eines Pentagon-Programms ist, der "Defense Threat Reduction Agency", wird das Labor und ein paar der anfänglichen Tätigkeiten durch die amerikanischen Steuerzahler finanziert.
Das entlegene Labor für die Reduzierung von Bedrohungen durch Biowaffen mag in einer Zeit voller Spardiktate seltsam wirken, aber Regierungsvertreter befinden es als eine wichtige Investition im Kampf gegen den Terrorismus und als notwendige Verbesserung einer Einrichtung, die als betagtes, unsicheres Relikt aus den 50ern beschrieben wurde und von dem das Verteidigungsministerium in einer Ära der Massenvernichtungswaffen befürchtet, es könne nicht Schritt halten.
Sie fügen hinzu, dass auf diesem Wege in ein Land investiert wird, in dem Wissenschaftler sich mehr internationale Beteiligung und bessere Einrichtungen wünschen. Es ist ein Ort, an dem die USA gerne heikle Materialien und Wissen in den richtigen Händen und Köpfen bewahrt wissen.

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Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle | Foto: Carl Robichaud

Oberstleutnant Charles Carlton, Leiter des Büros der "US Defense Threat Reduction Agency" in Kasachstan bemerkte: "Man kann dieses Wissen nicht aus dem Gedächtnis eines Menschen löschen". Dass Wissenschaftler von ihren Grundsätzen abweichen könnten, sei eine "ernstzunehmende Gefahr". "Wir tun unser Bestes, um diesen Leute eine Anstellung zu bieten. Wir hoffen, dass sie sich dann entscheiden, nicht den falschen Weg einzuschlagen."

Es gibt keine eindeutigen Beweise, dass Biowaffen in den 90er Jahren gestohlen und verkauft wurden, aber Alibek geht davon aus, dass "es viele inoffizielle Bestände des Pockenvirus gibt", ein Virus, der offiziell 1980 ausgerottet wurde. Westliche Geheimdienste schätzen, dass Nordkorea und Russland aktuell über die Kapazitäten verfügen, Pocken als Massenvernichtungswaffe einzusetzen. (Dennoch sollten wir uns daran erinnern, dass die Befürchtungen im Vorfeld des Irakkriegs, Saddam Hussein könnte Pockenviren von sowjetischen Wissenschaftlern erhalten, trotz breit veröffentlichter Berichte von Judy Miller und anderen, unbegründet waren.) Zu den Ländern, die verdächtigt wurden, unabsichtlich oder absichtlich Proben des Virus zu bewahren, gehören China, Kuba, Indien, Iran, Israel und Pakistan.
Bakyt B. Atshabar, Leiter des 60 Jahre alten Instituts, in dem das neue Labor, das kasachische Wissenschaftszentrum für Quarantäne und Zoonose ("Kazakh Scientific Center of Quarantine and Zoonotic Diseases"), betrieben werden soll, ist sich der Gefahren, die die Waffenentwicklung birgt, mehr als bewusst: Sein Vater half dabei, die Auswirkungen von Waffentests zu diagnostizieren, von denen Tausende, die in der Nähe des Atomtestgeländes Semipalatinsk, im Norden des Landes lebten, betroffen waren.

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Er und andere Biologen in Almaty sind davon überzeugt, dass das Labor weniger Teil der Abwehrstrategie ist, als ein Mittel zur Entwicklung wissenschaftlichen Fachwissens. Aktuell konzentriert sich das kasachische Wissenschaftszentrum für Quarantäne und Zoonose (KSCQZD) auf die Erforschung und die Prävention einer etwaigen tödlichen Ansteckung, wie im Fall des Jugendlichen jenseits der südlichen Grenze zu Kirgisistan, der letzte Woche an Beulenpest starb, nachdem er ein gegrilltes Murmeltier gegessen hatte. (Den Ärzten zufolge, war er wahrscheinlich von einem Floh gebissen worden.)

Er bemerkte: "Wir freuen uns, dass dies bald ein regionales Schulungszentrum sein wird, das sich sowohl auf menschliche als auch tierische Infektionen fokussiert". "Cholera ist auch eines der Hauptprobleme in unserer Region, hauptsächlich für unsere zahlreichen Nachbarn im Süden."

Durch den vermehrten Handel mit dem östlichen Nachbarn China, droht ein Anstieg der Krankheitsübertragungen. Er äußerte: "Durch den Bau von Pipelines, kommen auch Nagetiere und Flöhe". Menschen, die nach dem Kontakt mit der Vogelgrippe H1N1 oder dem höchst ansteckenden Virus H5N1 nach Kasachstan reisen, stellen ein großes Problem dar. Er zitierte einen Vorfall vom Juli, bei dem kasachische Touristen von einer Südostasien-Reise mit Denguefieber zurückkamen.

Nicht alle sind begeistert. Die schwache Opposition des Landes sieht in dem Labor ein Risiko für die Bürger von Almaty. Die Stadt befindet sich in einer aktiven Erdbebenzone und das Labor liegt gleich vor den Toren der Stadt, mitten in einem besiedelten Vorort. Beamte entgegneten, dass das Gebäude entsprechend den besten Erdbebenstandards errichtet wurde und die, in einer Erklärung der US-Botschaft im Jahr 2011 bezeichneten "älteren Gebäude im Institut, die solchen Erschütterungen nicht standhalten", ersetzt werden.
Dan Erbach, Ingenieur bei AECOM und Bauunternehmer des Projekts, sagte bei einem Rundgang durch die Baustelle, die gegenwärtig aus einem drei- bis vierstöckigen Betonblock besteht, der auf ein saniertes Feld gesetzt wurde: "Ich würde sagen, das hält so ziemlich allem stand". "Dieses Gebäude ist zweimal so stabil, wie jedes andere Gebäude in der Stadt." (Der Erdbebenstandard des Gebäudes ist das Resultat einer Interventionsmaßnahme der Regierung, die neue Bedingungen für das Projekt festlegte, bevor der Bau 2011 begonnen wurde. Deshalb verschob sich das ursprüngliche Fertigstellungsdatum um ein Jahr, auf September 2015)

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Betrachtet man den Sicherheitsaspekt, lässt sich sagen, dass das neue Labor einen großen Sprung nach vorn gemacht hat. Als der Dokumentarfilmemacher Simon Reeve die Einrichtung 2006 besichtigte, sah er Gebäude aus Sowjetzeiten und Sicherheitsmaßnahmen, die keinen entschlossenen Terroristen - oder Wissenschaftler -­­ beim Herausschmuggeln von Milzbrand- oder Pest-Erregern hätte aufhalten können. Nur kleine Schlösser an den Kühlschränken bewahrten die tödlichen Fläschchen vor dem schnellen Verschwinden.

Aus "Meet the Stans" von Simon Reeve

Reeve erläutert: "Wir befinden uns nicht weit entfernt von den Orten, an denen terroristische Gruppen relativ offen leben". "Sie würden liebend gerne hier einbrechen und dieses Zeug in die Finger bekommen."

Seit Jahrzehnten sind Sicherheitsverletzungen und Überschreitung von Befugnissen ein Problem in amerikanischen B-Schutz-Laboratorien. Texas ist ein besonderer Gefahrenherd. 2002 wurde einem renommierten Professor der Texas Tech University unterstellt, bezüglich dreißig fehlender Fläschchen mit Pest-Erregern, gelogen zu haben. Bei zwei separaten Vorfällen 2006 an der Texas A&M University, hatten Universitätsvertreter nicht die Seuchenschutzbehörde verständigt, nachdem sich B-Schutz-Wissenschaftler mit Brucella und Balkanfieber infiziert hatten, Erreger, die dort als Waffen erforscht wurden. Im März, als eine Guanarito-Probe, ein venezolanischer Virus, im Gavalston National Laboratory vermisst wurde, machten die Beamten einen Schreibfehler für die offenbar fehlende Menge verantwortlich. Jedoch wird der Vorfall aktuell vom FBI geprüft.

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Im Almaty Labor werden ausreichend Sicherheitsvorkehrungen getroffen, z.B. Sicherheitsschleusen und spezielle Labor-Gefahrenstoff-Abzüge angebracht, um gemäß den Standards der amerikanischen Seuchenschutzbehörde, als Labor der Sicherheitsstufe 3 oder BSL-3 zu gelten (Höchste Stufe: BSL-4). Nur in einem Bruchteil des Labors wird mit tödlichen Krankheiten gearbeitet und nur dieser Teil ist als BSL-3 zertifiziert. Die meisten der anderen Labore des etwa 8000 Quadratmeter großen Gebäudes, in denen sich die nicht tödlichen Krankheitserreger befinden, sind als BSL-2 zertifiziert.

Pest-Erreger sind bereits ein Schwerpunkt in der Forschung am heutigen Labor in Almaty, da sie in fast 40 Prozent des Landes vorkommen. (Die KSCQZD wurde 1949 ins Leben gerufen, damals unter dem Namen "Central Asian Anti-Plague Scientific Research Institute"). Obwohl die Übertragung der Pest-Erreger oft durch Flöhe geschieht, aber durch Lungeninfektionen oder Hygienebedingungen beeinträchtigt wird, können die Erreger auch durch die Luft übertragen werden, und zwar durch direkten Kontakt oder durch verseuchtes, halbgares Essen. Bis Juni 2007 gehörte die Pest zu den drei ansteckenden Krankheiten, die der Weltgesundheitsorganisation, genau wie Cholera und Gelbfieber, gemeldet werden mussten. Der Fall in Kirgisistan letzte Woche zeigte noch einmal wie hoch die Ansteckungsgefahr für Menschen in dieser Region ist. Es gibt etwa 3000 Fälle pro Jahr.

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Zhandarbek Bekshin, Beamter in Kasachstans Gesundheitsministerium sagte: "Wir werden evaluieren, wie viele Kontaktpunkte es gab, natürliche Krankheitsüberträger wie Flüsse." Kein Grenzübergang war geschlossen worden, berichteten die örtlichen Medien, aber über hundert Menschen, die Kontakt mit dem Jugendlichen gehabt hatten, wurden ins Krankenhaus eingewiesen.

Auch über den Klimawandel macht man sich im Labor Gedanken. Da sich das Klima auf die Ausbreitungsbedingungen der Pest auswirkt, kann die Erforschung der Krankheit Dr. Atshabar zufolge "auch als Indikator für die Veränderungen in der natürlichen Umgebung dienen".
Für die USA ist das Projekt Teil der globalen Sicherheit und passt zur jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Kasachstan, der Kontrolle von Massenvernichtungswaffen. 1991 leitete Präsident Nasarbajew den Abbau von Nuklearwaffen und deren Rückgabe an Russland. Jedoch werden im Land noch immer Krankheitserreger gelagert, die das sowjetische Militär lange gehegt hatte.

Das geheime Biopreparat-Programm rückte 2001 in den Mittelpunkt, als ein ehemaliger sowjetischer Beamter einer Moskauer Zeitung erklärte, welchen Grund er für den Ausbruch von Pocken vermutete, an denen zehn Menschen erkrankt und drei Menschen einer Gemeinde am Aralsee gestorben waren: Sie seien zufällig Opfer eines sowjetischen Biowaffen-Tests geworden, der auf einer Insel in der Nähe stattgefunden hatte.

Da ein paar der Erkrankten gegen Pocken geimpft waren, wurden Fragen laut, ob Impfstoffe als Schutz gegen die staatlichen Biowaffen eingesetzt werden könnten.

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Zusammen mit einem weiteren, kleineren Labor auf dem Militärstützpunkt in der Stadt Otar, im Western Kasachstans, am Kaspischen Meer, und ein paar ähnlichen Projekten im Aufbau — in Russland, Usbekistan, Georgien, Ukraine, Armenien und Aserbaidschan — hofft das Pentagon, dass die "Defense Threat Reduction Agency" (DTRA) auch ein regionales Frühwarnsystem für Infektionen und Ausbrüche aufbauen kann. (Da die USA in dieser Woche Reaktion auf Syriens Verwendung chemischer Waffen abgewägt hat, kündigte die DTRA mehr Forschungsmittel für das Aufspüren und Nachverfolgen von Massenvernichtungswaffen an.)

Ist es möglich, dass solche Laboratorien - wie von manchen russischen Kritikern behauptet wird - als Beratergruppen oder Lager für Waffenforschung der USA oder ihrer Heimatländer genutzt werden? "Russland sieht darin … ein großes Potential für eine Offensive", sagte Gennady Onishchenko, russischer Chefinspekteur für Hygiene — eine Art Inspekteur des Sanitätsdienstes - im Juli den Journalisten.

Washington leugnet, dass diese Referenzlabore und die geheime Forschung an diesem, für amerikanische Biowaffen historischen Ort, auf dem US-Armeestützpunkt in Fort Detrick, Maryland, irgend etwas mit offensiven Waffen zu tun hat, und dass sie den Standards des Übereinkommens über das Verbot von biologischen Waffen und Toxinwaffen (BWÜ) entsprechen und ihre Ergebnisse letztendlich veröffentlicht werden.

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Finanziert wird das 103-Millionen-Dollar-Bauprojekt in Kasachstan und ein Großteil der anfänglichen Tätigkeiten, vom amerikanischen Verteidigungsministerium, welches darin ein wichtiges Element in der Überwachung von Krankheitsausbrüchen sieht, eine Strategie, durch die 2001, nach den Milzbrandattentaten, neue Mittel gewährt wurden.

"Die Beteiligung des Verteidigungsministerium an der biologischen Überwachung gab es wahrscheinlich schon zu Zeiten des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges", berichtete Andrew C. Weber, Staatssekretär im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten mit Zuständigkeitsbereich Abwehr nuklearer, chemischer und biologischer Gefahren, dem American Forces Press Service im letzten Jahr. "Wir nannten es damals noch nicht biologische Überwachung, aber die ansteckende Krankheiten zu beobachten und zu verstehen, gehörte schon immer zu unseren Prioritäten, da wir nahezu seit Anbeginn unseres Landes eine globale Macht waren."

Globaler Ausbruch ansteckender Krankheiten | Bild: International Livestock Research Institute

Weber, der frühere Leiter des zwei Jahrzehnte alten "Nunn-Lugar Cooperative Threat Reduction Program" (kurz: Nunn-Lugar), konzentrierte sich besonders auf Zentralasien. Nachdem er einen Großteil der 90er Jahre damit verbracht hatte, die USA im Rahmen von Nunn-Lugar beim Abbau von waffenfähigem Uran in der ehemaligen Sowjetunion zu unterstützen, half er bei der Entwicklung eines zentralen Referenzlabors in Almaty und an anderen Stellen in der Region.

In einem englischsprachigen Leitartikel, der im Juli in "Pravda" erschienen ist, wurde Webers Rolle als etwas dargestellt, das "sofortiger, ernsthafter Überlegungen" bedarf. Das russische Außenministerium reagierte mit folgendem Satz auf einen Bericht des amerikanischen Außenministeriums, in dem Vermutungen angestellt wurden, in Russland gäbe es Forschung zu Biowaffen: "Es entsteht der Eindruck, dass sich die USA, trotz weltweiter Veränderungen, immer noch in den Fängen der Kalten Kriegspropaganda befindet."

Kasachische Beamte betonten währenddessen, dass das Labor, das unter der Verwaltung des kasachischen Gesundheitsministeriums steht, nicht mit einer sowjetischen Verteidigungsforschung in Verbindung steht. Historisch gesehen waren die Wissenschaftler des Anti-Pest-Instituts der UdSSR — einschließlich jenem, der das neue Almaty-Labor leiten wird— jedoch auch an einem geheimen Projekt zur Herstellung von Impfstoffen beteiligt. Es handelte sich dabei um Impfstoffe für Krankheitserreger, die ursprünglich im Rahmen eines Militärprogramms modifiziert worden waren, ein Programm, das Dr. Alibek, der Überläufer, früher geleitet hatte.

Als wir die Baustelle an einem sonnigen Tag, Anfang des Monats, besuchten, hatte sich unsere Unterhaltung hauptsächlich um die Rettung von Leben durch Kooperation gehandelt, nicht um das Gegenteil. Man hofft, dass Labore wie dieses internationale wissenschaftliche Beziehungen fördert, damit kulturelles Vertrauen geschafft und Wissenschaft gefördert wird.

Trotz der "typischen zwischenstaatlichen Probleme" äußerten sich Carlton und andere Vertreter optimistisch zu der Zusammenarbeit. "Ich bezeichne es nie gerne als die ehemalige Sowjetunion. Das ist Vergangenheit. Beim Militär sieht man es als grundlegenden Wandel der Mentalität."

Er fügte hinzu: "Kasachstan hat sich in Sachen Staatsorganisation und Verständnis der Bedrohung und des Problems gut weiterentwickelt". "Dies ist ein Land, das bereitwillig daran arbeitet, dass die Bedrohung bekämpft wird und wir übernehmen dabei die Führung. Kasachstan ist ein Musterbeispiel für die ganze Welt."

Diese Geschichte wurde im Rahmen eines Stipendiums des International Reporting Project verfasst.

@Pasternack