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Die neue Macht der Mensch-Maschinen

Zu Besuch in der Roboterschmiede TORC.
Bild: Motherboard

Bild: Motherboard

Autonome Roboter sind längst nicht mehr nur der Stoff von Science-Fiction-Fantasien—inzwischen hat die Künstliche Intelligenz auch im realen Leben ein Niveau erreicht, das unter Kulturpessimisten Angst und Schrecken verbreitet. Während sich so mancher vor den neusten Maschinen der großen Robotikfirmen fürchtet, träumen Utopisten bereits vom entspannten Leben mit der technologischen Singularität, in dem die Apparate uns von unseren lästigen Pflichten befreien.

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Zwei der beeindruckendsten humanoiden Roboter unserer Gegenwart sind ATLAS und ESCHER. Als wir die 1,80 Meter großen und 150 Kilogramm schweren Maschinen bei einer exklusiven Labortour in Aktion erleben durften, konnten wir nicht anders als an den Film Terminator zu denken., „Ja, das bekommen wir oft zu hören", erzählte David Conner ein Forscher bei TORC Robotics von Virginia Tech.

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Mit einer millionenschweren Förderung von der der DARPA im Rücken betreut TORC sieben der von Boston Dynamics hergestellten ATLAS Roboter. Sie sollen eines Tages auch als Rettungshelfer dienen, während ESCHER eher für Aufgaben zuständig sein soll, „die Menschen lieber nicht selbst vornehmen sollten", wie uns Brian Latimer von Virginia Tech erklärte.

Auch Künstliche Intelligenz spielt in der Robotik eine immer größere Rolle—Begeisterung und Sorge angesichts dieser Entwicklungen liegen nah beieinander. Vor allem die Frage, was geschehen wird, wenn KI-Software in die Militärtechnik einzieht, beschäftigt die Skeptiker. Aktivisten wie Jody Williams versuchen, mit der Kampagne „Stop Killer Robots" auf die politischen Gefahren autonomer Militärtechnologie aufmerksam zu machen und haben das Thema bereits auf die Agenda der Vereinten Nationen gebracht.

Auch Google beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Robotik—und investiert im großen Stil: Boston Dynamics ist nur eine von dutzenden Firmen im Bereich Künstliche Intelligenz und Militärrobotik, die der Suchmaschinengigant in den vergangenen Jahren aufgekauft hat. Selbstverständlich ist Google kein Robotikunternehmen—rund zwei Drittel seines Umsatzes nimmt die Firma noch immer mit YouTube-Ads und seiner Suchmaschine ein. Andererseits sind vorausschauende Suchergebnisse auch nur eine Form von KI.

Sowohl die US-Rüstungsbehörde DARPA als auch Boston Dynamics sowie Google haben unsere Anfragen für ein Interview abgelehnt.

Conner, Lattimer und die zahlreichen anderen Ingenieure und Studenten, die an ATLAS, ESCHER und den neun anderen von DARPA geförderten Robotern haben dagegen die holdesten Absichten: Sie sagen, dass sie Geräte bauen, die hoffentlich der Menschheit helfen. Hoffentlich.